§.34. Gestalt u. Küsten. §. 35. Bodcnbildung. §. 30. Gewässer d. Landes. 103
daher längs der Küste eine Reihe Küstenebcnen, welche durch Bergvor¬
sprünge von einander getrennt sind. Die höchsten Erhebungen finden
sich im Süden, wo die Gipfel des Warragonggebirges oder der
Australischen Alpen eine Höhe von säst 7000' erreichen und ewigen
Schnee tragen sollen. Durch eine schwache Einsenkung davon getrennt
erheben sich nordwärts von ihnen die Blauen Berge, ein 2000'—3000'
hohes Plateau mit einzelnen unregelmäßig aufgesetzten Bergzügen und
durch tiefe Schluchten und Querspalten zerrissen, welche das Gebirge sehr
unwegsam machen. Straße über den Coxe-Paß zur Verbindung
von Si d ne y und Bathurst. — Die Gebirge im N.-O., N. und N.-W.
sind noch wenig bekannt. Plateauartig erscheint das Berg land von
S.-W. Australien; sein 2000' hoher Rand sinkt steil zur Küste ab.
Die isolierten Gebirge Australiens am Spencer- und am Vincent-
Golf bestehen aus parallelen nordwärts streichenden Bergketten. — Der.
Boden der Ebenen, die das ganze innere des Landes einnehmen, besteht
aus einem rothen, sandigen Lehm, der während des größten Theils des
Jab res das Wasser selbst der größeren Flüsse aufsaugt, während er zur
Zeit der periodischen Regengüsse sich in einen Sumpf verwandelt. —
Tasmanien ist eine zusammenhängende Hochebene, auf welcher einzelne
raul)e Gebirgsketten aufgesetzt sind. Im Süden der H u mboldtsberg,
5200'.
Von nutzbaren Mineralien finden sich in den Blauen Bergen und
auf Tasmanien Steinkohlen; reiche Kupfererze in S. Australien nördlich
von Adelaide. Von größter Bedeutung aber sind für Australien die seit
1851 in Victoria und Neu-SüdwalcS entdeckten Goldsandablagerungen
geworden.
Die Gewässer des Landes. Australien besitzt keinen der §.
Größe des Continents entsprechenden Strom. Es fehlt den Flüssen des
Landes fast überall ein festes Flußbett und eine gleichbleibende Wasser-
menge. Zur Regenzeit schwellen sie mächtig an und zerstören mehr, als
sie bcfrltchten; in der trockenen Jahreszeit dagegen verschwinden sie ganz
oder lösen sich in eine Reihe von Sümpfen auf. Der bedeutendste
Fluß ist der Murray, dessen Gebiet sich aus zwei Abtheilungen zu¬
sammensetzt, der des eigentlichen Murray (200 Meilen), Murrum-
bidge und Lach lau und der des Darling, der bei einer Länge von
über 280 Meilen — die Elbe hat nur 155 M. — gleichwohl während
der größten Zeit des Jahres keinen zusamnienhängenden Wasserfaden
darbietet. Das ist zwar beim Murray anders, den man vielmehr in
neuerer Zeit mit Dampfschiffen zu befahren angefangen hat; dagegen ist
aber die Mündung desselben sehr unvorthcilhaft, indem sein Mündungs-
Haff, der Victoriasee, durch Barren gegen das Meer für größere Fahr¬
zeuge gänzlich abgeschlossen ist. Der hufeisenförmig in einer Länge von -
120 M. das südaustralischc Bergland umziehende sogenannte Torrcns-
see ist eine Reihe von Lachen salzigen Wassers, die während des größten
Theils des Jahres ausgetrocknet sind. Dann bedeckt sich der Boden
weithin mit Krystallen ausgeblühete» Salzes.