Full text: [Zweyter Theil, [Schülerbd.]] (Zweyter Theil, [Schülerbd.])

194 6 Zeitraum» Bemstkungea» 
fürsten Christian II. von S chlsn, die im Iahe 
r 602 gefeyert ward, wurden, ausser den eigentlichen 
Hochzeitsgasien allein an 182 Tischen das gemeine Ge- 
fi> del ganzer acht Tage lang gefpeiset. Bey der Ver¬ 
mählung der Tochter des Churfürst Moritz zu Sachsen, 
Anna, mit dem Prinzen Wilhelm von Orani» 
en, waren über 6000 Gäste gegenwärtig. Man 
muß e 6000 Pferde füttern, wovon dem Bräutigam 
allein 1100 gehörten. Bey dieser Hochzeit gierigen 
auf: 4000 Scheffel Walzen, 8000 Scheffel Korn, 
g'oo Eymer Wein, 1600 Faß Bier wird lzooer 
Scheffel Hafer. 
Viele. Ey, was würde das in unsern Zeiten ge¬ 
kostet haben! 
Pastor. Noch ein Beyspiel. Im Jahr rzos 
hielt der Churfürst Johann b 0 n Sachfen z» 
Torgau Beylager mit der Prinzessin Sofia von 
M eklen bürg. Bey dieser Gelegenheit wurden 8 
Tage lang täglich novo Personen köstlich tractirt 
And 7 2 c;c> Pferde gefüttert. — 
Da wir einmahl von den Turniren sprechen, sa 
giebt mir dies zugleich Veranlassung, euch noch etwas 
über die Ln diesen Zeiten entstandenen Ritter-Orden 
zusagen. Es waren deren hauptsächlich drey. Der 
erste hieß der Johanniter-oder der Hospital-Orden» 
Zn der Folge nannte man sie auch Rhodiser (von 
der Insel Rhodus, weil dort ihr Oberer wohnte) spa» 
terhin und noch heut zu Tage M a l t h e s e r - Ritter 
(von der Insel Maltha.) Die Pflicht dieser Ritter be-r 
stand uhrsprünglich in der Pflege und Wartung kran¬ 
ker Pilger, welche nach Jerusalem wallfartheten, lim
	        
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