Full text: [Schulj. 8, [Schülerbd.]] (Schulj. 8, [Schülerbd.])

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und als wollte sie im Wehen 
mit sich fort der Erde Wucht 
reißen in gewalt'ger Flucht, 
wächst sie in des Himmels Höhen 
riesengroß! 
Hoffnungslos 
weicht der Mensch der Götterstärke, 
müßig sieht er seine Werke 
und bewundernd untergehn. 
Leergebrannt 
ist die Stätte, 
wilder Stürme rauhes Bette. 
In den öden Fensterhöhlen 
wohnt das Grauen, 
und des Himmels Wolken schauen 
hoch hinein. 
Einen Blick 
nach dem Grabe 
seiner Habe 
sendet noch der Mensch zurück, 
greift fröhlich dann zum Wanderstabe; 
was Feuers Wut ihm auch geraubt, 
ein süßer Trost ist ihm geblieben: 
Er zählt die Häupter seiner Lieben, 
und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt. 
In die Erd' ist's aufgenommen, 
glücklich ist die Form gefüllt. 
Wird's auch schön zutage kommen, 
daß es Fleiß und Kunst vergilt? 
Wenn der Guß mißlang? 
Wenn die Form zersprang? 
Ach, vielleicht, indem wir hoffen, 
hat uns Unheil schon getroffen. 
Dem dunkeln Schoß der heil'gen Erde 
vertrauen wir der Hände Tat, 
vertraut der Sämann seine Saat 
und hofft, daß sie entkeimen werde
	        
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