Full text: [[3] = Oberstufe, [Schülerbd.]] ([3] = Oberstufe, [Schülerbd.])

909 
mehr feil als der Tod. Jauchzend stürzen jetzt die Vid- 
genossen in der verzweifelnden Römer btarre Rciben. „Die 
Breiheitl die Freiheitl« schallls wie Donnor des Nimmols den 
Römern in die Ohren. Wie die Saat unte— Hagelschlossen, 
sinken die Tapfersten unter deutschen Hioben ig Hermann 
selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldhberr die Schblacht 
und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!“ dort kämpft er mit der 
Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Eidgenosse, der 
nieht mit ihm um den Preis wetteifert. Des Peindeo eua 
sind zersprengt; nur wenige wilde Haufen ragen noch aus 
dem Meere der Schlacht empor. Jetet vird de viudu 
gemein; doch wer sich retten will, rennt vie blud in u 
Spiehe der Deutschen. Da fabt den Varus Verzweiflung, und 
um sein Unglück nicht als Schmach überlebenn3 mũssen, 
stürzt er sich in sein Schwert. Nur wenige von dem unge 
heuren Römerheer entrinnen glücklieh naen der Fon— Alisd; 
die meisten liegen auf dem Walplat-. 
VWeor in Gefangenschaft Kamm, ward entweder den Göttern 
zum Dank für die wiedererrungéne Preiheit geopfert, oder zu 
gemeinsamem Prondienst in die Gaue der Eidgenossen ge 
sehleppt. Am grausamsten räobte das Voll qi— langerduldete 
EFremdherrschaft an den Sachwaltern und Schreibern, die ihm 
statt des guten alten Rechts das spitzfindĩge neue aufgedrangt. 
Das war die grobe Schlacht im Teutoburger Walde, die 
geschlagen ward im neunten Jahre naeb Quuii Gebar bi— 
Ereiheit des deutschen Volkes brachte Hermann seinem treuen 
Weibe draus heim; den ewigen Ruhm seines Namens sah ihm 
Thusnelda auf der Stirn leuchten. Als der Raibe Augustus 
die Kunde erhielt, dab die drei Legionen gefallen, stieb er in 
Verzweissung die Stirn an dio Wand beino Palaatos und rief 
aus: „O Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!“ 
Ganz Rom var voll Entsetzen vor den Deubauen und glaubte 
mit jedem Tage, sie kämen in ungeheuren Heerscharen, wie 
einst die Kimbern und Teutonen, gen Welschland beran. Im 
Lande Gallien und am Rhein vard zur Notwohr gerũstet. 
Grundlose Furcht! Nicht an Eroberungen daohten die dieger; 
die teure Freiheit erlõöst zu haben, war ibnen genug; sstol⸗ 
legten sie die Hände in den Schob, als sie die Zwingburgen 
im Lande gebrochen hatten, als bis an den Ruein bein Rona 
mehr zu schauen war. Eduard Duller. 
22. Drusus' Tod. 
Drusus ließ in DeutschlandsForsten Siegend fuhr er durch die Lande, 
gold'ne Römeradler horsten, stand schon an der Weser Strande, 
an den heil'gen Göttereichen wollt' hinüber jetzt verwegen, 
klang die Art mit frevlen Streichen. als ein Weib ihm tra entgegen. 
2*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.