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als ränkevoll schilderte und lächerlich machte, zum Beweise, daß sie
etwas besaß und daß etwas in ihr lag, was aͤuch Feinde versöhnen
und gewinnen konnte.
Alle, die den König an diesem verhängnisvollen Tage beobach⸗
teten, stimmten darin überein, daß er nicht aus seiner Fassung
gekommen sei. Der nächsten Umgebung des französischen Kalsers
war dieses Verhalten des Königs von Preußen so befremdend und
auffallend, daß sie äußerten: „Er benimmt sich, als wenn er Siegel
und wir die Besiegten wären.“ Die so urteilten, wußten freillch
nicht, daß es eine stille Größe der Seele giebt, die mächtiger is
als das Glück, wenn es hebt, und das Unglück, wenn es stürst
In beidem, da wo der König besiegt in Tilsit und wo er siegreich
in Paris weilte, war und blieb er derselbe; seine Grundsätze wareh
stärker und fester als die Erscheinungen der Zeit. R. zr. Eylert.
267. Vin Brief der Königim Lautise.
Bester Vater! Mit uns ist es qus, wen uuο mαν f
immer, doch für jetat. Pür mein Leben hoffe ich nichts mehr
Ich habe mich ergeben. In dieser Ergebung; in dieser Pugun
des Himmels bin ich jetet ruhig und in solchor Ruhe, wenn uuò
nicht irdisch, doch — was mehr sagen will — geistiq glũchseli
Es vwird mir immer Blarer, daß alles s0 hommen mußte, wie
gekommen ist. Die göttliche Vorsehumgq leitet unverbennbar neu
Veltæaustũnde ein; es soll eine andere Ordnumgq der Dinge werdem
VWir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Priedrichs des Großpen
der eine neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fort
geschritton; deshalb ũberflũgelt sie uns. — Das Sielit nemν
Flarer ein als der König. Noch eben hatte ich mit ĩhm darbel
eime lange Unterredumng, und er sagte in sich gehehrt wieder
nholentlich· ,Das muß auch bei uns anders werden.“ Ausdh
das Beste und das Oberlegteste mißlingt, und der franægösiscl
Kaiser ist wenigstens schlauer und listiger. WMenn die Russon
und die Preußen tapfer wie die Lòven gefochten haben, müissen
uwir, wenn auch nicht besiegt, doch das Beld räumen, und des
Feind bleibt im Vorteil. Von ihm sönnen wir vieles lernen
und es wird nicht verloren sein, was er gethom und ausgerichi
hat. Es würe Lüssterung au sagen, Gott sei mit ihm; abor
offenbar ist er ein Werhæeuq in des Allmüchtigen Hand, u
das Alte, welches hein Leben mehr hat, eu begraben. Goeuiß
wird es besser werden, das verbürgt der Glaube an das voll
bommenste Wesen. Aber es hann mir qut werden in der Wel
durch die Gutoen. Deshalb gqlaube ich auch nicht, dab der Kaisd
Napoleon Bondpourte fest und sicher auf seinem jetet freilich
glãnaenden Lhrone ist. Pest und riig isst mur allon Wahrheil
und Gerechtiqheit, umd er beflecht sene NRegierumg mit vielon
Ungerechtigheten. Er meint es micht redlich mit der gudon
Sache und mit den Menschen. Er und sein ungemessener
geisæ meint nur sicha selbst umd sαν pαrνννν Vortα. M