Full text: [Stufe 3, [Schülerband]] ([Stufe 3, [Schülerband]])

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des Kaisers und der Lagergottheiten, die sich vor dem Haupttore 
und dem Lagerheiligtum erhoben, trugen Kränze, die Altäre waren 
mit Bandern und Girlanden behängt. Efeuranken umwanden die 
Vorderseite der Zelte und die Eingänge in die Kasematten“) am 
Wallgang. 
Schon ertônte der Weckruf, und bald kamen die Krieger aus 
ihren Behausungen hervor und stellten sich vor der Wohnung des 
Befehlshabers in kleinen Abteilungen auf. Noch einmal wurden 
Wafsen und Anzug sorgfaltig gemustert, noch einmal die Mahnungen 
wiederholt, die Offiziere und Unteroffiziere bereits am Tage vorher 
eindringlich genug gegeben, und dann zog Trupp auf Trupp vorüber, 
zum Teil an die Heeressstrabe, zum Teil an das hintere Tor, wo der 
Herrscher die Parade abnehmen sollte. 
Die vierte Stunde des Tages war bereits gekommen, ungeduldig 
harrten Soldat und Besehlöhaber der Kommenden. Da verkündeten 
langgezogene Tubarufe*), welche die Trompeter auf dem Wehrgang 
des Hintertores laut werden lieben, die Ankunst des Kaisers. 
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Langs der Heerstrabe hatte sich eine grobe Menschenmenge 
angesammelt; es waren die Bewohner des Lagerdorfes, zum Teil 
grauköpfige Veteranen**), die, nachdem sie ihre fünfundzwanzig Jahre 
gedient hatten, mit dem römischen Bürgerrecht und einem Stück 
Ackerland beschenkt worden waren. Ihre kleinen Häuschen, deren 
Fachwerkgiebel dort aus dem Grün hervorragten, hatten auch sie aufss 
sorgsaltigste mit Blumen und Kränzen geschmüchkt, ja einzelne trugen 
kunstlos hingepinselte Begrüßungsaufschristen. 
Jetzt waren die Hàuschen leer. Mann und Frau und die Kinder 
im Festtagsgewande hatten an der Heerstraße Aufstellung genommen, 
um den Kaiser zu begrüben. Sorgfaltig hatten die Frauen im frisch- 
gewaschenen, selbstgewirkten Wollkleide ihre blonden Zöpfe 
geflochten und um den groben Hornkamm gelegt; manche ließen 
auch die Haare über Schulter und Rücken lose herniederwallen. 
Wohnungen unter dem Wall. 
) Tuba Kriegsposaune. 
Ehemalige Krieger.
	        
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