4. Zieh, schon schwenken sie um die Halde,
wo das letzte der Häuschen lacht!
Zchon verschwinden die ersten im Walde,
und das Mütterchen ist erwacht,
versunken in tiefes Zinnen,
wird ihr das herz so schwer,
und ihre Tränen rinnen:
„Zo einer war auch er".
5. Gute Nacht.
Jakob Löwenberg.
Boui goldnen Überfluß. Leipzig. S. 22a.
1. Wie Glockenklang vom Meeresgrunde
ein Wort durch meine Seele zieht,
so wehmutsvoll wie Abendstimmen,
so mild als wie ein Schlnnnnerlied.
Es weht mir zu auf allen Wegen,
im Sturmgebraus, im Sünselwind,
und selbst im Traume klingt es wieder:
„Gute Nacht, Mutter!" — „Gute Nacht, Kind!"
2. Wenn nach des Tages nmntern Spielen
der Knabe müd zur Ruhe ging,
nach manchem Drohen erst und Bitten,
ob auch der Schlaf am Auge hing,
dann rief ich's von der letzten Stiege
hinunter noch einmal geschwind,
und fröhlich kam die Antwort wieder:
„Gute Nacht, Mutter!" — „Gute Nacht, Kind!"
3. Und saß der Jüngling bei den Büchern,
ob noch so spät sein Blick auch glitt
von Blatt zu Blatt hin, eifrig forschend,
ich hörte doch den leisen Tritt,
das Lauschen an der Türe hört ich,
ich wußte, wer da sorgt und sinnt;
hinüber und herüber klang es:
„Gute Nacht, Mutter!" — „Gute Nacht, Kind
i"
4. Dann kam die Zeit, da ich gesessen
an deinem Bett, wie lang, wie oft!