Full text: [Hauptstufe, [Schülerbd.]] (Hauptstufe, [Schülerbd.])

Solang er ruhig wallend sein grünes Kleid noch trägt, 
Solang ein Ruder schallend in seine Woge schlägt! 
Sie sollen ihn nicht haben, den sreien deutschen Rhein, 
Solang sich Herzen laben an seinem Feuerwein, — 
Solang in seinem Strome noch fest die Felsen stehn, 
Solang sich hohe Dome in seinem Spiegel sehn! 
Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, 
Solang dort kühne Knaben um schlanke Dirnen frei'n, 
Solang die Flosse hebet ein Fisch auf seinem Grund, 
Solang ein Lied noch lebet in seiner Sänger Mund! 
Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein, 
Bis seine Flut begraben des letzten Manns Gebein! 
Nikolaus Becker. 
17. Aus dem Walde. 
Mit dem alten Förster heut 
Bin ich durch den Wald gegangen, 
Während hell im Festgeläut 
Aus dem Dorf die Glocken klangen. 
Golden floß ins Laub der Tag, 
Vöglein sangen Gottes Ehre, — 
Fast als ob’s der ganze Hag 
Wüßte, daß es Sonntag wäre. 
Und wir kamen ins Revier, 
Wo umrauscht von alten Bäumen 
Junge Stämmlein sonder Zier 
Sproßten auf besonnten Räumen. 
Feierlich der Alte sprach: 
„Siehst du über unsern Wegen 
Hochgewölbt das grüne Dach? 
Das ist unsrer Ahnen Segen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.