Metadata: Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer

Greta: Pastphae, Minotauros; @lta und Argos. 
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schloß hierauf Athen ein, und nötigte die durch Hunger und Krank¬ 
heiten geängstigten Einwohner, ihm das grausame Opfer vou 
sieben edlen Jungfrauen und ebenso vielen Jüugliugen zu geben, 
die alle acht Jahre von Athen nach Kreta geschickt und dem 
Minotanros im Labyrinth zur Beute gegeben wurden, bis Thesens, 
der Sohn des Agens, als er erwachsen war, die Athener von 
diesem ebenso furchtbaren wie schmählichen Tribute befreite, wie 
weiterhin unter Theseus' Thaten erzählt werden soll. 
Wie nun Minos überall seine Herrschaft ausübte mit der 
Gewalt seines Willens und seiner Macht, so geschah es auch an 
dem Urheber des Labyrinthbaues, der ein sehr geschickter Bau¬ 
meister und zugleich Bildkünstler war, und einst wider den Wunsch 
des Minos durch ein ausgezeichnetes Kunstwerk das Begehren 
der Gemahlin des Herrschers befriedigt hatte. Dafür sollte der 
Künstler büßen. Der König sperrte den Dädalos nebst seinem 
Sohne Ikaros in das Labyrinth ein. Indessen retteten sich beide 
vermöge ihrer Kunst ans dem Verließ, und entflohen sogar von 
der Insel dadurch, daß Dädalos sich und seinem Sohne Flügel 
von Federn und Wachs verfertigte, mit deren Hilfe er nach 
©teilten gelangte. Sein Sohn Ikaros hatte sich auf diesem Fluge 
trotz der väterlichen Warnung der Sonne zu sehr genähert; die 
Flügel schmolzen, und er stürzte in das Meer, das nach ihm 
das ikarische genannt wurde. Minos, von Rache entflammt, eilte 
dem Dädalos auch über das Meer nach, fand ihn in Sicilien, 
wurde aber auf Anstiften desselben von den Einwohnern dieser 
Insel erschlagen. 
Elis und Krgos. 
Ehe wir uns nun zu den beiden erhabensten Heldenfiguren 
Herakles und Theseus wenden, müssen wir noch eine Heroengestalt 
kennen lernen, die teils selbst von hervorragender Bedeutung ist, 
teils Nachkommen hinterließ, in deren Hause die grausamsten Thaten 
vollbracht und die härtesten Schicksale erduldet wurden. Wir
	        
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