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212. Dienertreue.
Caspari.)
Ein reicher Herr in Polen fuhr zur Winterszeit in einem Schlitten nach dem
Städtlein Ostrowo, nur von seinem Knechte Jakob begleitet, der dem Schlitten
b vorreiten mußte. Ehe sie die Stadt erreichten, mußten sie zuvor durch einen
langen, einsamen Wald, und es war bereits Abend. Der Knecht schlug daher
dem Herrn vor, in einer Herberge, die am Eingange des Waldes lag, zu über—
nachten; denn im Walde seien viele Wölfe, und die Untiere seien jetzt gar
grimmig, weil der Winter so hart sei. Der Herr war aber einer von den wunder—
10 lichen, von denen, die einen guten Rat, wenn er von einem Knechte kommt,
nicht annehmen mögen, fuhr ihn an und schrie, er werde wohl des Reitens
überdrüssig sein; aber danach werde er nichts fragen; sie müßten noch nach
Ostrowo, es möge gehen wie es wolle. Und so ging's vorwärts, was die
Pferde laufen konnten. Kaum aber sind sie eine Strecke im Walde, so hört der
Herr hinter sich ein lautes Heulen, und wie er sich umkehrt, sieht er die Wölfe
in Rudeln hinter dem Schlitten daherjagen und die vordersten schon ganz nahe.
„Jakob, Jakob!“ ruft er, „die Wölfe, die Wölfe!“ Der treue Jakob erwidert kein
Wort, sondern läßt ruhig den Herrn vorausfahren, reitet zwischen den Schlitten
und die Wölfe, zieht seine Pistolen und schießt von Zeit zu Zeit unter sie.
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Damit schreckt er eine Weile die Bestien; endlich aber hat er kein Pulver
mehr; und als sie nun an den Schlitten heranstürzen, sagt er: „Herr, ich muß
meinen armen Braunen opsern und sehen, daß ich zu Euch auf den Schlitten