fullscreen: Anleitung zur geschichtlichen Lektüre

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darnach den Bericht in seinen Grundlinien zurechtzulegen. 
Man ordne die Gedanken zueinander und entwerfe sodann 
den ganzen Plan: zuerst die Hauptteile, darauf die nächsten 
Unterabteilungen, dann bis ins einzelne die den letzteren 
untergeordneten Teile. Der ganze Bau des Referates fügt 
sich so in die Gestalt einer ausführlichen Disposi¬ 
tion. Sie ist die Hauptsache, auf die deshalb auch die 
größte Sorgfalt zu verlegen ist. Je knapper und präziser 
der Ausdruck, desto besser. 
Nun fertige auf Grund derselben Schritt vor Schritt 
die erste Ausführung. Korrigiere das Konzept umsichtig 
durch und stelle eine Überarbeitung her. Lautes Selbst- 
vorlesen macht leichter auf Schwächen im einzelnen auf¬ 
merksam. Die Disposition muß jedenfalls klar in der Aus¬ 
arbeitung hervortreten, sie bildet auch den Leitfaden für 
die Erstattung des Referates. Dasselbe soll aber keines¬ 
falls bloß verlesen werden. Stelle dich über den Buch¬ 
staben. Ein Vortrag soll von dem Wortlaute der schrift¬ 
lichen Vorlage unabhängig sein, sie nur im allgemeinen 
festhalten. Ist das Referat gründlich durchgearbeitet, so 
wird es zum geistigen Besitz, den man jederzeit verwenden 
kann. 
Nur nicht den Vortrag auswendig lernen! 
Die Neigung dazu besteht bei manchen, aber nichts wäre 
verkehrter als das! Es bringt um allen Nutzen für die 
Bildung. 
Durch eine nachfolgende allgemeine Besprechung ist 
das Referat für die ganze Klasse fruchtbar zu machen. 
Aber den größten Gewinn hat doch das referierende Mit¬ 
glied selber. Der Gedanke, vor anderen auftreten, Ein¬ 
wände und Kritiken hören zu müssen, spornt zu Gründ¬ 
lichkeit und solidem Denken. Er nötigt auch zu sorgfältiger 
Darstellung in Aufbau und Sprache und vermittelt ferner 
eine Unbefangenheit und wachsende Sicherheit des Wortes
	        
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