Von FJtalten.
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sche Meilen im Umfange, und bis 300000 Ein;
wohner: ein Erzbisthum und Universitat; ansehn⸗
che Pallasse, viele Soringbrunne, und vroͤchtige
Gotteshaͤuser, worunter 43 Pfarrkirchen. In der
Kapelle der Metropolitankirche wird das Hauvyt und
Blut des hril. Januarius aufbewahret, welches man
jaͤhrlich im May, oder auch in anderen Nothfaäͤllen,
mit grosser Feyerlichkeit ausseret, und wobey das
Wunder sich so oft erneuert, daß das gestockte Blut
in Gegenwart des Hauytes flüssig wird. Der ko⸗
nigliche Pallast, das Universttaͤtsgebaͤude, und eini⸗
ge andere sind von herrlichem Ansehen; der Ha⸗
den aber ist sehr geraumig, und mit einem 300
Schritte langen Molo oder steinernen Damme wider
die Ungestaͤmme der Wellen zur Sicherheit der Schiffe
derwahrot. In einer Vorstadt fängt die barühmte
Grotta del monte di Pauslippo an, eine Strasse,
welche durch den fehsigten Berg Pausilippo in ge⸗
rader Linie, von 700 Schritten lang ausgehauen
worden. Außer der Stadt ist der kleine See Agna.
aAo, an dessen Ufer sich die sogenannte Grotta delb
Canc findet. Aus dem warmen Boden dieser Grot⸗
te steigen so dichte Schwefelduͤnste bis auf eine Hde
he von 10 Zollen auf, daß eine Fackel verlischt,
uͤnd die Hunde in einigen Minuten ersticken. An
eben diesem See sind die Schwitzbader, oder Suda-
torii di San Germano; es find Gewoͤlbe, aus derer
Deffnungen ein so heißer Dunst herausdringt daß
man zumSchweitzen gebracht wird. Ohnweit derStadt
ist ein kleines Thal Solfatara genannt— aus dessen
Damvslchern Rauch und ßarke Hitze aufsteigt.
Die Sleine, und der Sand um diefe Damyfldcher
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