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Deutschland unter eigenen Königen.
wiederholten, traf sie Otto mit der gesammelten Macht der deutsche n
Stämme auf dem Lechfeld bei Augsburg. Anfangs brachten die
Ungarn, indem sie über den Lech setzten, die Nachhut des deutscheu
Heeres, Böhmen und Schwaben, zum Weichen. Allein die Franken
(unter XAtoy Sohn Conrad, der hier seinen frühern Abfall glan¬
zend sühnte und den Heldentod fand), warfen sich ihnen entgegen; der
König selbst vollendete dann den Sieg. Der größte Teil der Ungarn
ward vernichtet, und niemals haben dieselben seitdem wieder Deutsch¬
land beunruhigt.
Nun wandte sich Otto nach Italien. Dort hatten seit dem
Verfall bey lotharingischen Reiches verschiedene Große um die Herr-
schaft gestritten. Einer derselben, Hugo von der Provence, hatte sich
zuHi ^önig aufgeschwungen, war aber von Berengar von Jvrea be¬
siegt worden und hatte nebst seinem Sohne Lothar den Tod ge¬
funden. Berengar wollte die Witwe des Letzteren, Adelheid, mit
seinem eigenen Sohne vermählen und hielt dieselbe, bte sich dagegen
sträubte, gefangen. Ltto, damals eben Witwer, beschloß, sich mit
Adelheid zu vermählen und so die Krone Italiens zu erwerben. Es
gelang, diese zu befreien, und 951 feierte Otto seine Hochzeit mit ihr
zu Pavia. Während er aber wieder in Deutschland beschäftigt war,
bemächtigte sich Berengar anss neue der Herrschaft in Oberitalien,
bedrängte sogar den Papst, Johann XII., in Rom. Von diesem zu
Hilfe gerufen, brach Otto 961 mit einem Heere nach Italien auf,
ließ sich in Mailand zum König der Lombardei, im folgenden Jahre
in Rom vom Papst zum Kaiser krönen. Auch nach Unteritalien
drang er^ vor und eroberte Calabrwi, das zum oströmischen Reiche
gehörte, schloß aber mit dem oströmischen Kaiser Frieden, indem er
seinen Sohn Ltto mit dessen Tochter Theophano vermahlte. Die
Römer ließ er schwören, „nie einen Papst zu wählen ohne Zustim¬
mung des deutschen Königs." Wiederholte Unruhen zwangen ihn zu
immer neuen Römerzügen und hielten ihn jahrelang von Deutsch¬
land fern.
Otto starb auf der Höhe seiner Macht (973). Er ruht tut Dom
zu Magdeburg. Die Geschichte hat ihn mit Recht „den Großen" ge- .
nannt. Er hat sich sowohl um die Befestigung des Königtums im
sintern, als um bie Macht und das Ansehen des Reiches nach außen
wesentliche Verdienste erworben. Nicht bloß die Slawen, sondern
auch Dänen und Polen erkannten unter ihm die Oberhoheit
des deutschen Königs an. Nur seine italienische Politik ward ver¬
hängnisvoll für Deutschland, indem sie seine Nachfolger, die nicht so