—_
Erster Zeitraum.
(Von der großen Völkerwanderung bis auf Karl den
Großen. 476 bis 800 nach Christi Geburt.)
Einleitung.
habt Ihr nun von einer großen Volkerwan¬
der» ng gelesen, ohne daß ich Euch, des Zusammen¬
hanges wegen, gesagt habe, wie sie entstand. Höret
also: In Asten, und zwar in C h i n a müsset Ihr den
Grund davon aufsuchen. Das Volk der Hunnen,
(von dem Ihr schon im letztenZeitraume der altern Ge¬
schichte gehört habt), wohnhaft in der jetzigen Mongo¬
lei, gerieth im Anfänge des Zten Jahrhunderts mit
den Chinesen in Streit, und eroberte einen großen
Theil vom östlichen Asien. Aber darauf erhoben sich
die Chinesen wieder, und jagten endlich die Hunnen
aus ihren Wohnorten. Diese verlassen nun Asien gänz¬
lich, gehen über den Wolgafluß und den Don, verbin¬
den sich mit dem hier wohnenden, von ihnen überwun¬
denen, Volke der Alanen, und dringen durch das jetzi¬
ge Rußland, Ungarn und Polen auf die Deutschen und
Römer ein; die erster» entweichen nun auch , von der
Ueberlegenheit der Morgenlander gedrückt, in andere
Lander, die bis dahin römisches Eigenthum gewesen,
lassen sich hier, unter den besiegten Völkern, nieder,
und stiften zum Theil neue Reiche. Dadurch werdm
deutsche Sprache und Sitten, (freilich mit manchen