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V. Produkte der Erde.
Fuß hoch, mehr als 16 Fuß lang, und 5o Centner
schwer werden, und sich bei dieser Größe und Schwere
dennoch so leicht bewegen, daß sie täglich 14 bis 15
Meilen zurücklegen; die Kamele, diese vortrefflichen
Lastthiere, welche in heißen Landern unentbehrlich sind,
weil man io bis 14 Tage mit ihnen durch brennende
und wasscrlose Sandwüsten reisen kann, ohne daß man
nöthig hat, sie zu tränken, und die mit einer Last von
.1200 Pfund in einem Tage 12 Meilen zurücklegen.—
Natürlicher Weise sind die Menschen in den beißen Lan¬
dern nicht so stark und nicht so thätig, wie in den ge¬
mäßigten Himmelsstrichen, und darum har Gott den
Boden in diesen Landern so fruchtbar gemacht, daß er
beinahe ohne alle Bearbeitung die schönsten Früchte in
dem größten Ueberfluffe hervorbringt. Die Natur ist
dort in beständigem Wachsthum, die Bäume werden
dort nie kahl/ und die Felder nie leer, sondern Blüthen
und Früchte, Saaten und Erndten folgen ununterbrochen
auf einander. Da die Bewohner dieser Länder wegen
der großen Hitze keine schwere Kleidung ertragen können,
so hat Gott dafür gesorgt, daß die Seidenraupe ihnen
durch ihr feines Gewebe die leichteste Kleidung verschafft.
Ganz anders sind dagegen die Produkte der kal¬
ten Lander. Hier kann der Boden nicht anders, als
höchst unfruchtbar seyn, weil der Winter in diesen Län¬
dern nur für wenige Wochen aufhört, und die in den
langen Sommcrtagen unglaublich schnell empvrgewachsc-
nen Pflanzen von der Kälte gctödtet werden, ehe sie noch
zur gehörigen Reife gelangt sind. Das Pflanzenreich
liefert also in diesen Landern den Menschen fast gar kei¬
ne Nahrung. Aber was ihnen hier abgeht, wird ihnen
reichlich durch eine außerordentliche Menge von Fischen
und wilden Thieren ersetzt. Iudem sie diese zu erjagen
suchen, kommt ihr Blut in Wallung, und wird in be¬
ständiger Wärme erhalten, und die dicken Pelze des er¬
jagten Wildes schützen sie gegen die erstarrende Kälte.
Aber ihren größten Reichthum machen die Rennthiere
aus, denn von ihnen erhalten sie Alles, was wir von
unserm Rindvieh, unsern Pferden und Schafen erhalten,
und sie sehen fast alle ihre Bedürfnisse durch diese Thiere
befriedigt, ohne daß sie nöthig haben, für die Erhaltung
derselben die geringste Sorge zu tragen. Die ganze Nah¬