Erste Abteilung:
Gedichte.
Ernst Moritz Arndt.
1. Morgengebet.
1. Die Nacht ist nun vergangen.
Der Morgen steht so herrlich da,
Und alle Blumen prangen
Und alle Bäume fern und nah;
Auf Feldern und auf Wiesen,
In Wald und Berg und Tal
Wird Gottes Macht gepriesen
Von Stimmen ohne Zahl.
2. Die frommen Nachtigallen,
Sie klingen hellen Freudenklang,
Die Lerchen höchst vor allen,
Zum Himmel tragen sie Gesang,
Der Kuckuck auf den Zweigen
Und auch der Zeisig klein,
Sie wollen sich dankbar zeigen,
's will keiner hinten sein.
3. Das Wild im grünen Walde,
Der Vogel auf dem grünen Baum,
Sie priesen also balde
Den Vater überm Sternenraum?
Es sumsete die Imme,
Das Würmchen seine Lust,
Und ich hätt keine Stimme
Des Lobes in der Brust?
Hessel inrt Ufer, Lesebuch 3.
M. 1