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stum Gnade erworben sei; welcher Glaube wiederum
das Her; tröstet und zufrieden macht. Darnach soll
auch Besserung folgen, und daß man von Sünden lasse;
denn dies sollen die Früchte der Buße sein, wie Jo¬
hannes spricht, Matth. 3.: „Wirket rechtschaffene Früchte
der Buße." — Hier wird verworfen die Lehre derer,
welche sagen, daß Diejenigen, welche einst fromm gewor¬
den und, nicht wieder fallen können. Ferner aber wer¬
den auch die verworfen, welche die Absolution denen,
welche nach der Taufe (oder Wiedergeburt) gesündigt hat¬
ten, verweigern.
Der dreizehnte Artikel: Vom Gebrauch der
Sakramente. Vom Gebrauch der Sakramente wird
gelehret, daß die Sakramente eingesetzt sink, nicht allein
darum, daß sie Zeichen seien, daran man äußerlich die
Christen erkennen könne, sondern daß es Zeichen und
Zeugnisse sind von dem göttlichen Willen gegen uns,
unseren Glauben dadurch zu erwecken und zu stärken;
daher sie auch Glauben fordern, und dann recht ge¬
braucht werden, wenn man sie im Glauben empfängt
und den Glauben dadurch stärkt.
Der vierzehnte Artikel: Vom Kirchenreg im ent.
Vom Kirchenregiment wird gelehret, daß Niemand in
der Kirche öffentlich lehren oder predigen oder die Sa¬
kramente verwalten soll, ohne ordentlichen Beruf.
Der fünfzehnte Artikel: Von Kirchen-Ordnun¬
gen. Von den Kirchen-Ordnungen, von Menschen ge¬
macht, lehret man diejenigen halten, weiche ohne Sünde
können gehakten werden und zum Frieden und zur gu¬
ten Ordnung in der Kirche dienen, wie gewisse Feier¬
und Festtage und dergleichen. Doch geschieht solcher
Unterricht dabei, daß man die Gewissen nicht damit be¬
schweren soll, als sei solch Ding nöthig zur Seligkeit.
Darüber wird aber gelehret, daß alle Satzungen und
Ueberlieferungen, von Menschen dazu gemacht, daß man
dadurch Gott versöhne und Gnade verdiene, dem Cvan-
gelio und der Lehre vom Glauben an Christum entge¬
gen seien. Daher seien Klostergelübde und andere Ue-