fullscreen: Die vorchristliche Kulturwelt (das Altertum) (Bd. 1)

14 
Die indogermanischen Völker. 
Zarathustra, daß in der Natur ein fortwährender Kampf zwischen guten 
und bösen Geistern herrsche. An der Spitze der guten Geister stehe der 
Lichtgott Ormuzd (= Mithras), während Ahrimän, der Herr der 
Finsternis, die bösen ununterbrochen antreibe, die Werke der guten zu 
vernichten. Pflicht des Menschen sei es, durch Reinheit, Wahrhaftigkeit, 
Fleiß und Arbeit die bösen Mächte bekämpfen zu helfen. 
Nach assyrisch-babylonischem Muster entwickelte sich auch bei den 
Persern die Despotie. Der König umgab sich mit einem prunkvollen 
Hofstaat und verlangte von jedem, der ihm nahte, die fußfällige Ver- 
ehrung. 
Geschichte. Die Gründung des Perserreiches. Anfangs hatten die 
Med er den Vorrang unter den iranischen Stämmen inne. Durch den 
t 528 gewaltigen Eroberer Cyrus aus persischem Stamme wurden dann Meder 
und Perser endgültig geeinigt. Nun unterwarf Cyrus das lydische sowie 
das nenbabylonische Reich; auch die Phönizier und die griechischen Städte 
an der Küste Kleinasiens mußten seine Herrschaft anerkennen, 
t 522 Der Sohn desCyrns, Kambyses, eroberte Ägypten. Der Schwager 
t 485 des kinderlos verstorbenen Kambyses, Dartus I., erweiterte die Grenzen 
im Norden bis an den Kaukasus, den Aralsee und den Fluß Jaxärtes, im 
Südosten bis an den Indus. Selbst über den Bosporus nach Europa drang 
Darius vor und unterwarf die mazedonifch-thrazischen Küstengebiete. 
Schließlich wollte er auch die europäischen Griechen zur Anerkennung der 
persischen Herrschaft zwingen. Mitten in diesen Kämpfen starb Darius. 
Die innere Ordnung des Perserreiches. Der „Großkönig" hatte seinen 
Sitz in Sufa oder in Babylon, zeitweise auch in Persepolis. Eine trefflich ein- 
gerichtete Staatspost überbrachte die königlichen Befehle rasch bis in die 
entferntesten Provinzen. Kunststraßen führten von Susa strahlenförmig nach 
allen Seiten. Eine einheitliche Reichsmünze mit dem Bilde des Königs, der 
Golddareikos (etwa 20 Jl), erleichterte den Handel und Geldverkehr. Ein Nil- 
kanal (von der Nilmündung zum Roten Meere; vgl. den heutigen Suezkanal) 
öffnete dem Seehandel neue Wege. — Zum Zweck der leichteren Verwaltung 
wurde das ganze Reich in (20) Satrapien (Statthalterschaften) mit je einem 
Satrapen (Statthalter) an der Spitze eingeteilt. Das Heer bestand aus gebornen 
Persern; nur in Ausnahmefällen zog man die übrigen Untertanen zum Waffen- 
dienst heran. Dagegen stellten die Phönizier und die kleinasiatischen Griechen die 
Kriegsflotte. 
Der Verfall des Perserreiches begann schon unter den nächsten Nach- 
folgern des Darius, weil die Perser, besonders die vornehmen, durch Luxus 
und Schwelgerei verweichlichten. Infolgedessen mußte das Reich von ge- 
mieteten Söldnern, namentlich griechischen, verteidigt werden. Da aber die 
griechischen Söldner nicht gerne gegen ihre eigenen Landsleute kämpften, 
konnte der Mazedonierkönig Alexander d. Gr. mit einem griechisch-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.