Schlachten am Tieinus, an der Trebia ꝛc. 23
die grünen Wälder und Gefilde des milden Italiens. Auf
sie vertröstete der Feldherr seine ermatteten, ausgehungerten,
fast erstarrten Krieger, die er hier auf dem 28 zwei
Tage ausruhen ließ.
Das Hinabsteigen hatte fast noch größere Schwierigkei—
ten. Viele wurden in Abgründen begraben, die mit S
zugefüllt waren, viele fanden unter Lavinen ihren Tod. Ein⸗
mal bot sich den Wanderern eine Kluft dar, die nicht anders
umgangen werden konnte, als dadurch, daß ein Weg durch
Felsen gehauen ward. Hannibal ließ die Steine durch Essig
sprengen, und so ward ein verdeckter enger Gang ausge—
höhlt, der noch jetzt zu sehen ist, fast 2 Stunden lang, und
ganz finster. Hierdurch wand sich der vor Kälte schaudernde
Haufe, und erreichte endlich nach vielen andern Mühseligkei—
ten den jenseitigen Fuß der Alpen, mit deren Uebersteigung
er 15 Tage zugebracht hatte.
Betrachten wir nun näher den Zug Hannibals von Neu—
karthago (Carthagena) in Spanien bis in die Thäler des
heutigen Mailand auf der Karte, so müssen wir mit
Recht erstaunen über den kühnen Mann, der diesen gefähr—
lichen Weg von 230 deutschen Meilen mit Heer und Gepäck
in sechstehalb Monaten zurücklegte. Aber bei der Musterung
fand er auch nur noch 26,000 Mann in seinem Heere,
33,000 hatte er auf dem Zuge eingebüßt, und die Elephan—
ten alle bis auf einen verloren.
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Schlachten am Ticinus, an der Trebia und am thrasimeni—
schen Ste.
(218 bis 217 v. Chr.)
Bewundernswürdig ist die Klugheit, mit welcher Hanni—
bal die erfahrensten römischen Feldherren in die Falle zu
locken, und durch Schnelligkeit und geschickte Benutzung der
Gegenden ihre Plane zu vereiteln wußte. Gleich der erste
Consul, welcher ihm entgegen kam, ward am Ticinus
(Tessin) unterhalb des jetzigen Turin von den trefflichen
numischen Reitern, welche Hannibal mitgebracht hatte, über—