Die Schlacht bei Cannä.
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Die Schlacht bei Cannä.
(216 v. Chr.)
Fabius der Zauderer legte hierauf seine Dictatur
nieder, und die Römer vertrauten das neue Heer, welches
für den nächsten Feldzug ausgehoben wurde, wieder zwei Con⸗
suln an, einem bedächtigen und einem stürmischen, von de—
nen jeder abwechselnd einen Tag den Oberbefehl führen sollte.
Von dieser Vereinigung versprach man sich große Vortheile,
ob auch der alte Fabius murrte.
Sie fanden den Feind bei Cannä in Apulien am Flusse
Aufidus gelagert. Hannibal hatte längst von den Charak—
tern seiner beiden Gegner Nachricht eingezogen, und lachte
heimlich, denn der stürmische Consul L. Terentius Varro
war gerade ein Mann, wie er sich einen wünschte. Der an—
dere, L. Aemilus Paullus, folgte des Fabius Fußstap⸗
fen, aber das war weder dem Heere, noch dem Amtsgenos-
sen recht. Dieser sah den Feind kaum, als er ihn schon
angreifen wollte, so ungünstig auch seine Stellung war, denn
der Wind trieb glühenden Sand auf das römische Heer.
Aber Terentius wollte die Ehre haben, daß an seinem Tage
der Sieg erfochten würde, und auch das Heer war kaum
mehr zu halten, seitdem es die Unfälle vergessen hatte. Aber
hier hatten die Römer eine noch unvergleichlich größere Nie—
derlage zu erleiden: 60,000 bedeckten das Feld mit ihren
Leichen, 1 Scheffel goldener Ringe von den Fingern erschla—
ner römischer Ritter schickte Hannibal nach Karthago. We—
nige Römer blieben übrig, auch Aemilius lag unter den Todten.
In der Stadt herrschte allgemeine Trauer, jedes Haus
hatte einige Gefallene zu beweinen, Hannibal war Herr von
Unteritalien, und Rom war wieder so klein, wie vor dem
Samniter-Kriege. Hätte Hannibal jetzt von Karthago nach—
drückliche Unterstützung erhalten, Rom wäre verloren gewe—
sen. Aber die niedrigdenkenden Menschen in ihrer Handels—
stadt fühlten gar nicht, was Hannibal für sie gethan hatte,
ja sie waren unzufrieden, daß er noch immer Geld und Trup—
pen verlangte, befürchteten von seiner großen Macht Gefahr
für ihre Freiheit, und so ließen sie ihn in dem entscheidend⸗
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