Full text: Von Alexander d. Gr. bis Christus (Bd. 3)

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8 17. 
Archimedes. 
(210 v. Chr.) 
Es hatte zwei Jahre gedauert, ehe Marcellus, ungeach— 
tet aller seiner Sturmmaschinen, die Stadt Syrakus hatte 
bezwingen können, und daran war besonders ein Mann 
Schuld, der sich als mathematisches Genie einen unsterbli— 
chen Namen erworben hat — Archimedes. Nachdem er 
seine damals noch dürftige Wissenschaft durch Entdeckung 
wichtiger Sätze und Beweise bereichert hatte*), baten ihn 
seine Mitbürger, durch Hülfe derselben auch ihre mechani— 
schen Werkzeüge zu verbessern. Da erfand er eine Menge 
sinnreich zusammengesetzter Maschinen, mit denen er bewun— 
dernswürdige Wirkungen hervorbrachte, die ungeheuersten 
Lasten mit geringen Kräften hob. Er war's, der die berühm— 
ten Worte sagte: „Gebet mir einen festen Punkt außerhalb 
der Erde, auf dem ich stehen kann, und ich will die ganze 
Erde aus ihren Angeln heben.“ — Die Römer verloren 
manches Schiff im Hafen von Syrakus durch die Lasten von 
Steinen und Feuerkugeln, welche die Belagerten aus ihres 
geschickten Mitbürgers neuen Wurfmaschienen über die Mauer 
warfen. Ja man erzählt von Brennspiegeln, mit denen Ar— 
chimedes von der Mauer her die römischen Schiffe in Brand 
habe. Leider fand der große Mann ungeachtet des 
efehles des Marcellus, seiner zu schonen, bei der Erober— 
ung der Stadt seinen Tod. In seinem Zimmer mit tiefen 
Forschungen beschäftigt, und mathematische Figuren im Sande 
des Fußbodens ziehend, überhörte er den Lärm in der erstürm— 
ten Stadt. Ein römischer Soldat erbrach seine Thür mit 
gezogenem Schwerte, und suchte Beute. Der Mathematiker 
sagte verdrießlich: Zertritt mir meine Zirkel nicht! 
und statt der Antwort spaltete der Barbar ihm das Haupt. 
Ex hat , den geometrischen Satz erfunden, daß die Kugel ?4 
und der Kegel U. des umschriebenen Eylinders ist.
	        
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