Neuzeit,
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‚Die strenge Gegenreformation und der Absolu-
tismus (kein Palatin und Reichstag, dafür Gouverneur
und Statthalterei in Preßburg) erzeugt 1677 den
Kuruzenaufstand unter Emmerich Tököly, Leopold L.
gibt 1681 am Reichstag zu Ödenburg die Privilegien
von 1606 zurück, doch Tököly und die Pforte erklären
auf Betreiben Frankreichs den Krieg. 1683 zweite Be-
lagerung Wiens (Rüdiger von Starhemberg), 12. Sep-
tomber 1693 Schlacht bei Wien, Sieg Karls von Loth-
ringen und Johann Sobieskis von Polen über Kara
Mustapha. Folge: Offensive gegen die Türkei, 1683 Sieg
bei Parkany, 1684 Allianzmit Venedig, Waffenstillstand
mit Ludwig XIV., 1685 Eroberung Neuhäusels und
Kaschaus, 1686 Eroberung Ofens und Szegedins,
1787 Sieg bei Harsany, Besetzung von Esseg und
Peterwardein, am Preßburger Reichstag Erblichkeit
Ungarns im habsburgischen Mannesstamme, Beseiti-
gung des Insurrektionsartikels der „Goldenen Bulle”
(1222). 1688 Max Emanuel von Bayern erobert Bel-
grad, Caraffa Munkacs, 1689 erobert Ludwig von
Baden vorübergehend sogar Nisch und Widdin, muß
1690 vor Mustapha Köprili sogar Belgrad räumen,
siegt aber entscheidend bei Slankemen und erobert
Siebenbürgen, 1692 Großwardein, Nach der schwäch-
lichen Kriegführung Friedrich Augusts II. von Sach-
sen wird Prinz Eugen von Savoyen (geboren 1663)
Feldmarschall, siegt 1697 bei Zenta und beunruhigt
Serbien und Bosnien, bis 1699 zu Karlewitz mit Öster-
Teich, Venedig und Rußland unter Vermittlung der
Weststaaten Friede geschlossen wird (Österreich er-
hält Ungarn außer Banat, Siebenbürgen [seit 1697
von Michael II. Apaffy an Leopold I. abgetreten]
und Slawonien, Venedig bekommt Morea und Teile
Dalmatiens, Rußland Azow. Der Grund für die öster-
Teichisch-ungarische Monarchie war gelegt.
Spanischer Erbfolgekrieg (1701—1714). Für
den Fall des Todes des letzten spanischen Habs-
burgers Karl II. (1665—1700) erheben Leopold L,
Indwig XIV. (als Geschwisterkinder Philipps IV. und
Schwäger Karls IL) ferner der Enkel Leopolds X.
Kurprinz Josef Ferdinand von Bayern, Anspruch, ob-