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schon dunkel geworden; da kam noch eins und bat um 
ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist 
dunkle Nacht, da sieht dich niemand, da kannst du wohl 
dein Hemd weggeben⸗, und zog das Hemd ab und gab es 
auch noch hin. 
Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen 
auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, 
blanke Thaler, und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, 
so hatke es ein neues an vom allerfeinsten Linnen. Da sam⸗ 
melte es sich die Thaler hinein und war reich für sein Lebtag. 
34. Zwei Wiegenlieder 
L. 
1. Schlaf, mein Kindlein hold. 3. Kommt, ihr Englein weiß 
und süß, und fein, 
Wie im Engelparadies; Wiegt mir schön mein Kindelein, 
Schlaf in süller, süßer Ruh, Wiegt mein Kindlein fromm und 
Thu die kleinen Auglein zu gut, 
4 Wie der Wind der Lilie thut. 
2. Draußen stehn die Lilien 
weiß, 4. Schlaf, mein Kindlein, 
Haben allerschönsten Preis; schlafe nun! 
Droben in der lichten Höh Sollst in Gottes Frieden ruhn; 
Siehn die Englein, weiß wie Denn die frommen Engelein 
Schnee. Wollen deine Wächter sein. 
1. Nun schlaf, mein liebes Der kam auf Erd vom Himmels⸗ 
Kindelein, thron, 
ur d nn Half dir aus aller Noth. 
enn Gott der will dein Vater sein 
4. Er schickt dir seine Engelein 
Drum schlaf in guter Ruh. 50 e i 
2. Dein Vater ist der liebe Gott Daß sie bei deiner Wiege sein 
n n m Und halten gute Wacht. 
er Leib und Seel dir geben hat 
Wohl durch die Eltern nd 5. Dem Pulrr ume Mut⸗ 
3. Er schenlt dir seinen lie- Befiehlt er dich mit Fleiß 
ben Sohn, Daß sie dein ireue Pfleger sein, 
Den schenlN er in den Tod; Ziehn dich zu Gottes Preis 
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