2. Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, 
Sie waren so fleißig dabei, so froh 
Frau Störchin saß drauf drei Wochen lang, 
Da hörte man bald gar mancherlei Klang. 
Drei Störchlein reckten die Köpfchen herauf 
Und sperrten die hungrigen Schnäbelein auf. 
45. Der Storch zu Delst. 
Zu Delft in Holland wüthete einst ein fürchterlicher 
Brand. Die Flamme ergriff auch einen Turm, auf dessen 
Dach sich eine Storchenfamilie angesiedelt hatte. Umsonst 
suchie der Alte seine Jungen wegzutragen; sie waren zu 
schwer für seinen Schnabel. Immer höher wirbelte die 
Flamme und zündete jetzt schon das Nest an. Der Storch 
sank auf seine Jungen, bedeckte sie mit seinen Flügeln und 
verbrannte mit ihnen zu Asche. 
46. Die Schwalbe. 
Die Schwalbe ist ein munterer, zutraulicher Vodel mit 
bläulich schwarzem, glänzendem Rücken und weißem Bauche. 
Ihre Nahrung besteht aus Fliegen und Mücken. Um diese 
zu erhaschen, muß sie geschickt und schnell fliegen können. 
Darum hat Gott ihr sehr lange, schmale Flügel gegeben. 
Mit ihrem langen, gabelförmigen Schwanze kann sie schnelle 
Wendungen machen. Ihre Fuͤße sind klein und zart, damit 
sie im Fluge durch dieselben nicht gehindert werde. Der 
Schnabel ist klein, dünn und pfriemenförmig und kann des— 
wegen die Luft leicht durchschneiden. Blitzschnell schießt sie 
aus der Luft herab, dreht sich im Nu um und fliegt eben 
so schnell wieder empor. 
Durch ihre Insectenjagd wird sie sehr nützlich. Darum 
wird sie auch von niemand beunruhigt; ungestört darf sie 
ihr Nest unter das Dach bauen. Sie bauet es aus 
feuchter Erde, Stroh und Heu. Mit dem Schnabel und 
den Füßen knetet und drückt sie die Erde fest und thut 
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