Full text: Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre

140 Das dritte Schuljahr. 
Berge, Täler, Quellen, Teiche, Bäche und Flüsse der Heimat und den Heimat- 
lichen Himmel betrachtet. Und das soll auch in diesem Jahre geschehen. 
Sprachmusterstücke: 
In der Heimat ist es schön. Krebs. 
2. Zur Orientierung. 
Der erste Spaziergang dient zur Orientierung. Die Kinder werden 
auf eine Anhöhe geführt, wo sie die Heimatlandschaft gut übersehen 
können. 
Die hauptsächlichsten Punkte der Aussicht werden nach den Himmels- 
gegenden und nach ihrer Lage zueinander eingeprägt. Ostpunkt und West- 
Punkt; Auf- und Niedergang der Sonne; Stand derselben zu verschiedenen 
Tageszeiten; die Sonnenbahn im Laufe des Jahres, die Jahreszeiten, Tages- 
und Nachtlänge; die Himmelsgegenden und die Windrose. (Vergleiche S. 13 
bis 16. 56. 88. 114.) 
Die im vorigen Jahre angestellten Naturbeobachtuugen bedürfen der 
Wiederholung, Ergänzung und Vertiefung. 
Die Spaziergänge werden auch in diesem Jahre sortgesetzt; der Lehrer 
führt die Kinder hinaus in den Garten, auf die Fluren, an den Teich, Bach, 
Flnß, in den Wald ?c., er läßt sie anschauen und beobachten, abschätzen und 
messen, damit ihre Sinne geübt, neue Vorstellungen gewonnen und der 
Sprachschatz bereichert werde. Die Naturobjekte sind in den verschiedenen 
Entwickeluugsstadien zu betrachten. Das Sein und Werden, das Entstehen 
und Vergehen wird den Kindern an Ort und Stelle zur rechten Zeit vor- 
geführt. 
Insbesondere ist zu achten: auf Richtung, Beschaffenheit und Länge 
des Weges, Kilometersteine, Eisenbahnlinien, auf die Beschaffenheit des Bodens, 
Gesteine, den Lauf der Gewässer, auf Wirkungen des Regenwassers, Wind 
und Wetter, auf Dörfer, deren gegenseitige Lage und Entfernung, auf Über- 
reste der Vorzeit 2C. 
Einzelne Tiere und Pflanzen, die sehr wichtig sind oder einer bis jetzt 
nicht betrachteten Familie angehören, werden in ausführlicher Weise behandelt. 
Es werden also nicht einseitig nur die geographischen, sondern auch die 
naturkundlichen uud kulturgeschichtlichen Stoffe (Sage und Geschichte des 
Wohnorts uud der Heimat) betrachtet und zu einem lebensvollen Bilde ver- 
schmolzen. Das Geographische bildet nur den Rahmen zu diesem Bilde.
	        
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