Full text: Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre

V. Das Feld. 
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bilden eine Wolke, die den ganzen Himmel bedeckt. Sie lassen sich vom 
Winde tragen, bis sie grüne Felder und frische Laubwälder entdecken. Dort 
lassen sie sich nieder und fressen in kurzer Zeit Gras und Kraut ab bis auf 
die Wurzel. „Eine einzelne Heuschrecke ist ein niedliches Ding und ein 
lustiger Spielkamerad für ein Kind; wenn ihrer aber gar zu viele sind, so 
werden sie zur Plage für das ganze Land. Allzuviel ist ein Übel, und 
zwar nicht bloß bei den Heuschrecken." Bei uns haben sie glücklicherweise 
noch keinen nennenswerten Schaden angerichtet. 
Sprachübung. 
Was hat der Name Heuschrecke zu bedeuten? 
Warum wird dieses Tier auch Heupferd genannt? 
warum kann die Heuschrecke so gut springen? 
lvomit bringt sie den zirpenden Ton hervor? 
Wodurch unterscheiden sich die Mundteile der Heuschrecke von den 
!Nundteilen des Schmetterlings? 
Aus wieviel Ringen bestehen Brust und Hinterleib? 
N)o stehen die einzelnen Gliedmaßen? 
Wodurch unterscheiden sich die Flügeldecken von den Hinterflügeln? 
Wozu dient die schwertförmige Röhre am Hinterleibe des Weibchens? 
Sprach musterstück: 
Das Heupferdchen. K. Enslin. 
V. Das Feld. 
29. Geschichte des Jeldes. 
Vor vielen hundert Jahren sah es in unserm Heimatlande ganz anders 
aus als jetzt. Wovon ist jetzt unser Heimatort umgeben? Wo eure Augen 
grünende und blühende Wiesen und fruchtbare Felder erblicken, da stand einst 
ein dichter Wald, der aus uralten Bäumen und undurchdringlichem Gesträuch 
bestand, wie man ihn jetzt nur noch in fremden Erdteilen findet. Wie heißt 
ein solcher Wald? Urwald. — Ich habe euch schon erzählt, daß die 
Menschen der damaligen alten Zeit nicht in Häusern wohnten. Wo hatten 
sie ihre Wohnungen eingerichtet? Wovon ernährten sie sich? Jagd, Fisch- 
fang, Früchte des Waldes. — Später kamen aus fernen Gegenden Leute 
und ließen sich in diesen Wäldern nieder. Sie siedelten sich an. Diese 
Ansiedler wollten aber nicht in Erdhöhlen wohnen. Sie schlugen Bäume 
des Waldes um und bauten sich daraus Hütten. Da die Jagdgründe nicht 
mehr Nahrung genug boten, so kamen sie auf den Gedanken, Pflanzen an- 
zubauen, deren Früchte sie genießen konnten. Sie waren daher gezwungen,
	        
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