Full text: Anschaulich-ausführliches Realienbuch

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um sie zu töten. Ein Straußenfell wird im nördlichen Afrika mit 300 J1d bezahlt. 
(In Südafrika treiben jetzt viele früheren Schaszüchter Straußenzucht.) Je weniger 
aber der Strauß sich aufs Fliegen versteht, desto besser befähigen ihn feine kräf¬ 
tigen, zweizehigen Beine zum Laufen. Wie der Sturmwind saust er dahin, und 
ein Reiter hat Mühe, ihn einzuholen. 
2. Aufenthalt und Nahrung. Der Strauß lebt in den Wüsten Afrikas, 
Arabiens und Indiens. Zum Aufenthalte in diesen unfruchtbaren Gegenden eignet 
er sich besonders durch seine Genügsamkeit; denn wie der Strauß schon durch 
seine Gestalt an das Kamel erinnert, so ist er auch genügsam wie dieses. Seine 
hauptsächlichste Nahrung nimmt er aus dem Pflanzenreiche; er verschmäht jedoch 
auch Käfer, Gewürm, junges Geflügel u. dgl. nicht. 
3. Das Nest des Straußes besteht nur in einer muldenartigen Vertiefung im 
Wüstensande. Eine Auspolsterung mit weichen Gegenständen findet nicht statt. Ein 
Straußenei hat die Größe eines Kinderkopfes, wiegt soviel als 24 Hühnereier und 
sättigt 4 hungrige Personen. Die 15—20 Eier werden meistens vom Hahn ausgebrütet. 
93. Das Nilkrokodil. 
1. Aufenthalt, Körperbau und Nahrung. Das Nilkrokodil ist in den Flüssen 
und Seen Afrikas zu Hause. Am Tage liegt es gewöhnlich auf einer Sandbank mitten 
im Flusse, um sich zu sonnen und zu schlafen. Der plumpe Leib wird zuweilen 8—9 m 
lang. Auf dem Rücken ist es mit 6 Reihen großer, viereckiger Schilde bedeckt. Am 
Schwänze erheben sich die Schilde zu einem sägeförmigen Kamme. Abends geht das 
Krokodil ins Wasser, um auf Fische und andere Tiere Jagd zu machen. Sein Körper 
ist dem Leben im Wasser angepaßt. Die Zehen der Hinterbeine sind durch halbe 
Schwimmhäute verbunden. Der lange Schwanz ist ein Ruderschwanz und dient 
zugleich als Steuer. So vermag das Krokodil äußerst schnell zu schwimmen. 
Auch kann es gut 
tauchen. Nasen- 
und Ohrlöcher 
können im Wasser 
durch eine Klappe 
und die Augen 
durch eine durch- 
sichttge Nickhaut 
geschlossen wer¬ 
den. Oft liegt 
das Krokodil — 
nur die Nasen¬ 
löcher über dem 
Wasser — an 
Tränkestellen auf 
der Lauer. Naht 
sich ein Tier, so 
schießt es plötzlich 
wie ein Pfeil auf Das Nilkrotodil. 
seine Beute los, 
packt das nichts ahnende Opfer am Fuße oder Halse und zieht es ins Wasser, um es zu 
ersäufen. Öfters auch beißt es größeren Tieren (selbst Pferden und Kamelen) mit einem 
Ruck den Kopf ab. Aber auch Menschen, die zum Baden oder Fischen ans User 
kommen, sucht es zu erschnappen, indem es mit unglaublicher Schnelligkeit aus dem 
Wasser aufs Land schießt und sich ihrer bemächtigt. So verwegen das Krokodil aber im 
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