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3. Lobe den Herren, der künstlich und fein dich bereitet, 
Der dir Gesundheit verliehen, dich freundlich geleitet; 
In wie viel Noth 
Hat nicht der gnädige Gott 
Ueber dir Flügel gebreitet! 
4. Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet, 
Der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet; 
Denke daran, 
Was der Allmächtige kann, 
Der dir mit Liebe begegnet! 
5. Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen, 
Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen! 
Er ist dein Licht: 
Seele, vergiß es sa nicht! 
Lobende, schließe mit Amen! 
Christoph von Grimmelshausen, 
spätestens 1625 geboren zu Gelnhausen in Kurhessen, wurde Soldat, erwarb 
sich nachträglich noch gelehrte Kenntnisse, starb 1676 als beschöflich Straß- 
burgischer Schultheiß iu Renchen (in Baden). — Romane: Simplicissimus, 
Springinsfeld, Trutzsimplex u. a. — Schall der Nacht. V. Thl. Nr. 129. 
Albrecht von Haller, 
geb. den 16. Oktober 1708 zu Bern, studirte vom 15. bis 18. Jahre in 
Tübingen und Leyden Medicin, bereiste dann England und Frankreich, trieb 
in Basel fleißig Botanik und Mathematik, ward 1736 Professor der Medicin, 
Anatomie und Botanik zu Göttingen, 1749 geadelt, kehrte 1753 nach Bern 
zurück, verwaltete hier hohe Staatsämter, starb den 12. Dezember 1777. — 
Lyrische, beschreibende, didaktische Gedichte; politische Romane; gelehrte Werke 
in lateinischer Sprache. — „Die Alpen", größeres Gedicht, das zuerst 
Hallers Ruhm begründete. 
21. Morgengedanken. 
(1725.) 
1. Der Mond verbirget sich, der Nebel grauer Schleier 
Deckt Luft und Erde nicht mehr zu; 
Der Sterne Glanz erblaßt, der Sonne reges Feuer 
Stört alle Wesen aus der Ruh. 
2. Der Himmel färbet sich mit Purpur und Saphiren, 
Die frühe Morgenröthe lacht, 
Und vor der Rosen Glanz, die ihre Stirne zieren, 
Entflieht das bleiche Heer der Nacht. 
3. Durch's rothe Morgenthor der heitern Sternenbühne, 
Naht das verklärte Licht der Welt, 
Die falben Wolken glühn von blitzendem Rubine, 
Und brennend Gold bedeckt das Feld.
	        
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