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z. Sprich nicht: ich denk' in Glück und Noth im
Herzen oft an meinen Tod. Der, den der Tod
nicht weiser macht, hat nie mit Ernst an ihn gedacht.
4. Wir leben hier zur Ewigkeit, zu thun, was uns
der Herr gebeut, und unsers Lebens kleinster Theil
ist eine Frist zu unserm Heil.
5. Ein Seufzer in der lehten Noth, ein Wunsch
durch des Erlösers Tod vor unserm Gott gerecht zu
sein; dies macht dich nicht von Sünden rein.
6. Ein Herz, das Gottes Stimme hört, ihr folget,
sich vom Bösen kehrt; ein reines Herz von Lieb'
erfüllt, dies tsts, was vor dem Höchsten gilt.
7. Die Heiligung erfordert Müh; doch glaube, Gott
verläßt dich nie, wenn du mit Eifer ringst nach
ihr, so stärkt er deine Kräfte dir.
8. Der Tugend seine Tage weihn, heißt eingedenk
des Todes sein; und wer sich täglich Gottes freut,
der ist zum Tode stets bereit.
Unsterblichkeit.
1. 9)ach einer Prüfung kurzer Tage erwartet uns
die Ewigkeit; dort, dort verwandelt sich die Klage ln
göttliche Zufriedenheit. Hier übt die Tugend ihren
Fleiß; und jene Welt reicht ihr den Preis.
2. Wahr ists,' der Fromme hat auf Erden schon man¬
chen sel'gen Augenblick; doch alle Freuden, die
ihm