fullscreen: (Für das 4. und 5. Schuljahr) (Teil 2)

Der Nordwind. 
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7. (Ein drittes drauf: ,,Mir sinkt der Mut, 
der Morgentau, der ist so kalt!" 
Die Spinne sagt: ,,Ls wird noch gut! 
5lch, wenn's nur würd'! Und würd's nur bald! 
8. Nur einmal noch so, wie es war, 
nur ein paar sonn'ge Tage noch! 
's wird nicht mehr viel — ich seh' es klar,- 
und leben, leben möcht' man doch!" 
225. Der Nordwind. 
Wilhelm Curtman. 
Der Nordwind ging einmal spazieren,- aber da er ein wilder 
Geselle war, trieb er allerlei Unfug. 5lls er in den Garten 
kam, da zauste er die Nosen an den Maaren, knickte der Lilie den 
Stengel, brach die reifen Bprikosen ab und warf die Birnen aus 
den Boden. Im Felde trieb er es noch ärger. Da stieß er die Ühren 
in den Staub, schüttelte die unreifen Üpfel ab, riß die Blätter von 
den Zweigen und streute sie in der Luft umher,- ja, einen alten, 
schwachen Baum stürzte er ganz um, daß die wurzeln in die Höhe 
standen. Oa gingen die Leute klagend zu dem Windkönige, der in 
seinem Luftschlosse die winde nach Belieben gefangen hält oder blasen 
läßt. Und sie erzählten ihm, was der wüste Nordwind angerichtet 
habe, und wie der Garten und das Feld trauerten über das Leid, 
das er ihnen zugefügt habe. Oa ließ der Nönig den Nordwinb 
kommen und fragte ihn, ob es wahr sei, was die Leute klagten. Tr 
konnte es nicht leugnen; denn der zerstörte Garten und das zerstörte 
Feld lagen vor aller Bugen, Oa fragte der Nönig: ,,warum hast 
du das getan?" Oer Nordwind antwortete: ,,Ti, ich habe es nicht 
böse gemeint. Ich wollte spielen mit der Nose und mit der Lilie 
und der Bprikose und mit den übrigen. Ich habe nicht gedacht, daß 
es ihnen weh tun würde." Oa sagte der Nönig: ,,wenn du ein so 
grober Spieler bist, dann darf ich dich nicht mehr hinauslassen. Oen 
ganzen Sommer über muß ich dich eingesperrt halten,- im Winter, 
wenn es keine Blumen und keine Blätter und Früchte mehr gibt, 
dann magst du hinausgehen und spielen. Ich sehe, du passest nur 
für das Tis und den Schnee, aber nicht für die Blumen und Früchte. 
Tromnau, Lesebuch für Mittelschulen. II. 16
	        
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