Der Stamm Juda, zu welchem David gehörte,
rief ihn sogleich zum König aus. Die übrigen elf
Stamme aber wollten einen Sohn Sauls, Jsboseth, zum
König, und diesen unterstützte der berühmte Feldherr
Abner. Doch beide wurden getödtet, und nach zwei
Jahren war David von allen Stammen als König aner¬
kannt. Er erkundigte sich indeß sorgfältig, ob nicht noch
jemand aus Sauls Geschlecht übrig sei: und als ihm ge¬
sagt wurde, ein Sohn Jonathans, Mephiboselh, der
lahm an beiden Füßen sei, lebe noch, ließ er ihn zu sich
kommen, und behielt ihn als seinen Tischgenosten bei sich,
so lange er lebte.
Davids erste Unternehmung war, die Jebnsiten^^^^
welche noch unbesiegt mitten in Palästina wohnten, zuvor Chr^
vertreiben. Es gelang ihm: er eroberte die Burg Iion,
machte sie zu seiner Residenz, und bestimmte sie zürn
ewigen Wohnsitz der Bundeslade und der Gesetztafeln.
Gewöhnlich wird sie nach der daran liegenden Stadt Je¬
rusalem genannt. David erweiterte darauf das kleine
jüdische Reich durch glückliche Kriege nach alle»; Seiten:
im Süden durch die Besiegung der Philister bis an Ae¬
gyptens Gränze, im Osten bis an den Euphrat, und
nordwärts bis tief in Syrien hinein. Hierdurch wurde
David mächtig und reich, und das Land bevölkerter und
blühender. Er wollte sich daher in Jerusalem einen
prächtigen Königspalast aufführen; allein mit dem
Reichthum kömmt nicht die Weisheit: die Juden verstan¬
den nicht schön zu bauen. David schickte also, nicht
nach Aegypten, dort thürmte man nur Steinmassen auf,
sondern nach Ty r u s, einer berühmten Handelsstadt an
derselben Küste des Mittelmeeres, nordwärts über Jeru¬
salem, und ließ von dorther Bauleute und Baumateria¬
lien kommen. Er machte den Gottesdienst prächtiger
und feierlicher, stellte öffentliche Sänger auf der Burg
Zion