fullscreen: Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen

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Thut die Sonn" die Erd' bemalen, kommen Mond' und Stern' zu strahlen 
durch die Nacht ob finstern Thalen: dank’ ich dir, mein Herr und Gott! 
Wenn ich hör' die Lüfte schallen, dass die Berge wiederhallen, seh 
Blitz' vom Himmel fallen: fürcht’ ich dich, mein Herr und Gott! 
Hör' ich Vöglein lieblich singen, mit einander streitend klingen, seh' sie »** 
die Luft sich schwingen: lob' ich dich, mein Herr und Gott! 
Wenn bei Tage und bei Nachte ich den Himmel recht betrachte: gern a» 
Irdisches verachte, möcht" zu dir, mein Herr und Gott! 
Morgenlied. 
1. Die Sterne sind erblichen mit ihrem güldnen Schein. Bald ist die 
Nacht entwichen, der Morgen dringt herein. 
2. Noch waltet tiefes Schweigen im Thal und überall; auf frisch bethauten 
Zweigen singt nur die Nachtigall. 
3- Sie singen Lob und Ehre dem hohen Herrn der Welt, der über’® 
Land und Meere die Hand des Segens hält. 
4. Er hat die Nacht vertrieben: ihr Kindlein, fürchtet nichts! Stets kom®t 
zu seinen Lieben der Vater alles Lichts. 
Frühlingslied. 
1. Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle I Welch ein Singen» 
Musicirn, Pfeifen, Zwitschern, Tirelir’n! Frühling will nun einmaschir’® 
kommt mit Sang und Schalle. 
2. Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen! Amsel, Drossel, 
Fink und Staar und die ganze Vögelschaar wünschet dir ein frohes Jahr, 
lauter Heil und Segen. 
3. Was sie uns verkündet nun, nehmen wir zu Herzen: :,: Wir auch 
wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein, hier und dort, feldaus, feldei» 
singen, springen, scherzen. :,: 
Frühlingsabend. 
1. Was kann schöner sein, was kann mehr erfreun, als ein Abend iü 
dem Lenzen! wenn der Blümlein Duft rings erfüllt die Luft, und die Abend- 
wolken glänzen; wenn die Vöglein brütend girren, und am See die Mücken 
schwirren; wenn die Bienelein mit dem Honigseim süss beschwert nach 
Hause irren. 
2. Dann geht man hinaus, lässt zurück das Haus, setzt sich auf den 
weichen Rasen; hört den süssen Schall von der Nachtigall und der Hirten 
Flötenblasen. Auch der Frösche Lenz-Gesänge schallen aus dem Schilf die 
Menge, fröhlich ist ihr Muth, aufgethaut ihr Blut nach des langen Winters 
Strenge. 
3- Sinkt die Nacht, alsdann geht Jedermann ungern aus der Freunde 
Mitte, weil des Himmels Zelt besser ihm gefällt, als sein Dach und seine 
Hütte. — Doch die Zeit ist hingeflogen, und der Mond heraufgezogen sammt 
den Sternelein, welche gross und klein glänzen an dem Himmelsbogen. 
Die schönsten Schäfchen. 
1. Wer hat die schönsten Schäfchen? Die hat der gold’ne Mond, der hinter 
unsern Bäumen, Bäumen, am Himmel drüben wohnt, am Himmel drüben wohnt- 
2. Er kommt am späten Abend, wann alles schlafen will, hervor aus 
seinem :,: Hause ,: :,: zum Himmel leis’ und still. :,: 
3. Dann weidet er die Schäfchen auf seiner blauen Flur; denn all' die 
hellen :,: Sterne :,: :,: sind seine Schäfchen nur. :,: 
4. Sie thun sich nichts zu Leide, hat eins dass and’re gern, und Schwestern 
sind und Brüder :,: :,: da droben Stern an Stern. :,:
	        
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