Full text: (Für Quinta) (Abth. 2, [Schülerband])

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I. Orthographisches. 
Anhang. 
I. Orthographisches. 
1. Regeln über die Silbentrennung. 
1. Steht an dem Berührungspunkte der beiden zu trennenden Silben ein Kon¬ 
sonant zwischen zwei Vokalen, so wird er zur zweiten Silbe gerechnet, z. B- lau-fen, 
säu-mig. 2. Stehen zwei Konsonanten zwischen zwei Vokalen, so gehört der erste zur 
ersten, der andere zur zweiten Silbe, z. B. las-sen, Ad-ler. 3. Die Lautverbindungen 
ch, ck, pf, pH, sch, sp, st, ß, th, tz eröffnen jedesmal die zweite Silbe, z. B. la-chen, 
Brü-cke, em-pfinden, Sa-phir, A-sche, Kno-spe, Ae-ste, rei°ßen, mu-thig, Hi-tze. 
4. Dagegen werden zusammengesetzte Wörter stets so getheilt, wie sie zusammengesetzt 
find, z. B. hier-in, Schiffs-tau, Donners-tag, Atmo-sphäre. 
2. Regeln über die Anwendung der großen Anfangsbuchstaben. 
Mit großen Anfangsbuchstaben werden geschrieben: 
1. das Anfangswort eines jeden Satzes, daher auch das Anfangswort der direkten 
Rede nach dem Kolon. 
2. alle Substantive. 
3 alle zu Substantiven erhobenen, d. h. einen Substantivbegriff enthaltenden Wörter 
sowohl mit als ohne Artikel (mithin die unter a. und d. folgenden, wenn sie sich 
nicht auf ein vorhergehendes Substantiv beziehen): 
a. Adjektive und Participien, z. B. die Großen und Kleinen, Jung und Alt, Gleich 
und Gleich, Meinesgleichen; den Kürzeren ziehen; das Gute, Wahre und Schöne; 
Nützliches und Angenehmes; Vergangenes und Entstehendes. 
d. besitzanzeigende und unbestimmte Fürwörter und Zahlwörter (meistens einen Per¬ 
sonbegriff enthaltend), z. B. die Meinigen; einem Jeden das Seine; der Eine, 
der Andere; die Beiden; Heinrich der Vierte; Niemand, Keiner, Jedermann, 
Einige, Mehrere, Viele, Alle; um Zwölf (um zwölf Uhr); mit Sechsen fahren; 
mit Vielem hält man Haus, mit Wenigem kommt man aus. 
e. die Verben im Infinitiv mit vorgesetztem Artikel, z. B. das Lesen, zum Denken, 
d. alle anderen Wörter, wenn sie durch das Neutrum des Artikels zu abstrakten 
Substantiven erhoben sind, z. B. das Ich, das Für und Wider, das Jenseits. 
4. alle von Eigennamen abgeleiteten Adjektive, z. B. Europäische Staaten, Branden- 
burgisch-Preußische Geschichte, Reußische Fürstenthümer, Kölnische Zeitung, Schiller- 
sche Gedichte. — Formen wie: Straßburg er Münster, Berliner Porzellan, 
Bremer Schiffe, Schweizer Jura haben schon als Substantive große Anfangs¬ 
buchstaben. 
5. die Adjektive, welche Titel bezeichnen, z. B. Königliche Regierung, Geheimer Hof¬ 
rath, Herrn N. N. Wohlgeboren. 
6. die Pronomina der Anrede: 
a. in Briefen, z. B. Du, Ihr, Sie; Dein, Euer, Ihr. 
b. überhaupt dann, wenn sie ungeachtet ihrer Pluralform nur eine Person be¬ 
zeichnen, z. B. Ihr, Sie; Euer, Ihr. 
c. das Pron. der 3. Pers. Sing., wenn eö zur Anrede dient: Er, Sie. 
Mit kleinen Anfangsbuchstaben werden geschrieben: 
1. die Substanüve, welche die Natur anderer Wortarten angenommen haben, z. B. 
ein bißchen, ein wenig, morgen (aber: heute Morgen), morgens, abends, nachts, 
vormittags, nachmittags, anfangs, flugs, theils; in der Zusammensetzung: einestheils, 
anderntheils, einerseits, andererseits, gleichermaßen, glücklicherweise, dergestalt, zeit¬ 
lebens, allzeit, tausendmal (aber: zum tausendsten Male), bergauf, stromab, zuthat. 
2. die Ausdrücke: stattfinden, statthaben, überhandnehmen, preisgeben.
	        
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