Full text: (Drittes und viertes Schuljahr) (Teil 2, [Schülerband])

V, ßerricherhcMS und Vaterland. 
187. Karl der Srotze auf der Aagd. 
Karl der Große führte seine Gäste gern auf die 
i; denn Weidwerk blieb ihm die liebste Erholung; 
Jagdgrund, zu dem er am häufigsten zog, war der 
Ardennerwald. Stattlich war der Auszug der kaiserlichen Jagd, 
wie ihn Angilbert, der Freund und Sänger Karls, beschreibt. 5 
Wenn die erste Morgenröte auf die Berggipfel fiel, dann 
eilte die Schar der edeln Knaben vor das Schlafgemach des 
Königs und erwartete ihn auf der untersten Stufe. In der Stadt 
wurde es laut, die Menge tummelte sich auf dem Platz, die 
Herren riefen ihren Dienern, Roß wieherte gegen Roß. Das 10 
Leibpferd des Königs wurde an die Stufen geführt, Zaum und 
Decke waren mit Gold geschmückt, stolz schüttelte es die Mähen 
und freute sich der Bergfahrt. Endlich trat Karl heraus; sein 
edles Haupt umschloß ein Goldreif, gewaltig war auch in der 
Jagdlust seine Haltung und Gebärde, der Schwarm umdrängte 15 
ihn, die Knaben trugen die Jagdspieße mit spitzen Eisen, das 
leinene Netz mit vierfachem Saume, sie führten die halsgefesselten 
Hunde, Winde und Bracken. Das Stadttor öffnete sich, die 
Hörner tönten, lustig zogen die Klänge durch die Luft, der 
König fuhr mit seinem Jagdgefolge ins Freie. 20 
Länger säumte die Königin; endlich kam sie aus dem Schlaf¬ 
gemach, gefolgt von großer Schar. Die Locken hingen, mit 
Purpurband durchwunden, auf den hellen Hals, goldne Fransen
	        
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