Erdkunde.
13. Deutschlands Bodenschätze.
Zu Deutschlands Bodenschätzen gehörten schon vor der Römerzeit
Metalle, die von Kelten mit primitiven, zuerst aus Stein gearbeiteten Werk⸗
zeugen in Gruben von beträchtlicher Tiefe gewonnen wurden. Die Kelten
bauten auch Steinsalz ab oder gewannen Salz aus Solen. —E—
Boden lagen auch die Bernsteinküsten, zusammen mit den Zinninseln
eins der großen Lockmittel des Verkehrs im Altertum, der wichtigste
Zielpunkt kaufmännischer Unternehmungen jenseits des Mittelmeeres. Die
Wege führten über Weichsel und Oder nach der mittlern Donau, wohl
auch nach dem mittlern Rhein. Das Neißegebiet, das den kürzesten
Weg von Böhmen zur mittlern Oder bildet, hat sich durch seine reichen
Bernstein- und Bronzefunde als ein wichtiges Glied in diesem alten
Verkehr erwiesen. In Thalhintergründen des Erzgebirges und Fichtel⸗
gebirges liegt von unbekannter Zeit her aufgeschüttetes Geröll an aufge⸗
stauten Seen und abgeleiteten Bächen, ein wirres moränenartiges Schutt⸗
land, heute von großen Fichten beschattet, die in tiefem Moos stehen:
Zinnwäschen unbekannten Ursprungs. Die in allen deutschen Gebirgen
noch lebendigen Gnomen- und Venedigersagen sind sicherlich nicht rein
erdacht. Ob dieser alte Bergbau ganz erloschen war, als die Römer
eintraten?
Der Bergbau blühte bei uns erstaunlich früh. Im Harz ist der
Silberbergbau schon im zehnten Jahrhundert rege gewesen, und deutsche
Bergleute haben im frühen Mittelalter überall in Europa die Erzadern
erschlossen. Im heutigen Deutschland beschäftigt der Bergbau über
400000 Arbeiter in 2200 Bergwerken und fördert Kohlen, Salze und
Erze im durchschnittlichen Wert von 750 Millionen Reichsmark. Vier