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Fernrohr nicht hier haben, sonst wollten wir lesen, wie das Schiff
heibt; — der Name steht ja vorn an seinem Leibe angeschrieben.
5. Dort fliegt eine Möwel Sieh, jetzt schiebt sie nach unten,
als wenn sie ins Meer stürzte; aber schon flattert sie wieder in
die Höhe. Wahrscheinlich hat sie sich einen Fisch erschnappt.
Ind wenn sie nun nicht mehr fliegen kann? Dann setzt sie sich
auf das Wasser und schwimmt. Und wenn sie schlafen vill?
Dann lãßt sie sich wie ein kleines Schiff auf dem Wasser treiben
und ist gar nicht bange, daß sie untergeht. Dann legt sie den
Kopt auf ihre Federn und schläft, und vielleicht träumt sie von
einem fetten, schönen Fisch. Und niemand streut ihr Futter und
macht ihr einen Cleinen Stall zurecht und streichelt ihr die Federn
und deckt sie zu. Ganz allein schwimmt die kleine Möwe da auf
dem grohen Wasser. Das möchten wir nicht! Es ist gut, dab wir
ein grobes Schiff haben, und daß viele Leute daraust sind; hier
braueht man sich nicht zu fürchten. — Komm, es wird vielleicht
schon Abendbrot gegessen, und es ist Zeit, in die Kajüte hinunter-
zugehen! Nach V. Cansberg.
IV. Aus des Jahres Lauf.
313. Die Jahreszeiten.
1. Frühlingszeit, schönste Zeit,
die uns Gott der Herr verleiht,
weckt die Blümlein aus der Erde,
Gras und Kräuter für die Herde,
läßt die jungen Lämmer springen,
läßt die lieben Vögel singen.
Menschen, eures Gottes denkt,
der euch so den Frühling schenkt!
2. Sommerzeit, heiße Zeit!
Sonne brennt wohl weit und breit;
aber Gott schickt milden Regen,
schüttet alles Feld voll Segen,
schenkt dem Schnitter volle Ahren,
Brots genug, uns all' zu nähren.
Menschen, merkt es, Gott ist gut,
daß er so am Sommer tut!