Full text: Mit einer Einleitung: Zur Methodik des deutschen Unterrichts (Teil 1 = 3. Schuljahr (Septima), [Schülerband])

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2. Er steiget auf die Berge, 
Er wandelt durch das Thal, 
Er ladet zum Gebete 
Die Menschen allzumal. 
z. Und wie in schönen Kleidern 
Nun pranget jung und alt, 
Hat er für sie geschmücket 
Die Flur und auch den Wald. 
. Und wie er allen Freude 
Und Frieden bringt und Ruh', 
So ruf' auch du nun jedem 
„Gott grüß' dich!“ freundlich zu. 
141. Die Vögel im Winter. 
Friedrich Noll. Original⸗Beitrag. 
Lustig ist das Leben der Vögel im Sommer. Wenn aber der 
strenge Winter eintritt, Eis die Flusse und Bäche überzieht, und fuß— 
hoher Schnee die Fluren bedeckt, dann sieht es anders aus. 
Manche der Vögel wußten freilich der Not zu entgehen: Storch, 
Schwalbe, Wachtel, Rachtigall und noch manch anderer der gefiederten 
Sanger haben uns mit Eintritt des Herbstes verlassen und sind in 
wärmere Gegenden gewandert, wo kein Schnee und kein Frost sie 
schrecken. Aber immer noch groß ist die Zahl der Vögel, die den 
Winler über bei uns bleiben, und groß ist oft deren Not. Denn 
woher sollten sie auf den schneebedeckten Feldern Speise nehmen? 
Höchstens sieht hie und da die dürre Rispe einer Melde oder 
die Samenähre des Wegerichs aus dem Schnee hervor, und Buch— 
finken und Lerchen wissen diese kleine Gabe wohl zu benutzen, denn 
man sieht sie fleißig daran sitzen und picken. 
Der größte Teil der Vögel sucht in der Nähe der Wohnungen, 
auf Landstraßen und Miststätten seine Nahrung. An letzteren Orten 
sieht man ganze Scharen hungriger Krähen, die mit armseligen Bissen 
ihr Leben fristen. Auch auf den Eisschollen des Flusses sieht man 
sie dahin fahren, um tote Tiere, oder was sonst von den Wohnungen 
am Wasser mitgekommen ist, loszuhacken. 
In den Gärten durchsucht die Kohlmeise die Rinde der Bäume 
und die Ritzen der Häuser nach Puppen und Insekteneiern, und das— 
selbe treibt in den Zäunen und Hecken der Zaunkönig. Die Schwarz⸗
	        
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