-fünfte Periode. 
I. Von Rndolpl, von Habsburg bis auf Maximilian I. und 
Luther, — Zeit der Scholastik, des Bürgerthumes, der 
Erfindungen und Entdeckungen bis zur Reformation, 
Bom Jahr 1272 bis 1517. 
1. Interregnum. Rudolf von Habsburg (1273—1291). 
Die Hohenstaufen waren untergegangen; die Könige zahlten Schoß 
dem römischen Papste, Bischöfe und Siebte waren weltliche Herren im 
Besitze großer Länder. Die königliche Würde, die Kaiserkrone drohte 
durch die Habsucht und den Eigennutz der fürstlichen Wähler ein feiler 
Handelsartikel zu werden. In wilde Zügellosigkeit verwandelte sich die 
strenge geistliche Sitte und der päpstliche Stuhl ward durch die niedrigsten 
Laster entwürdigt. 
Die Jahre, welche zwischen dem Tode Konrad'sIV. und der Erhebung 
Rudolfs von Habsburg liegen, nannte man das Zwischenreich oder 
Interregnum, nicht weil sie völlig kaiserlos waren, sondern weil die 
Wahl der aufeinanderfolgenden Herrscher ungesetzlich, nur durch die 
Habgier und den gegenseitigen Haß feindlicher Parteien geleitet wurde 
und weil die gewählten Könige, Richard von Cornwallis und 
Alphons von Castilien, ohne alles und jedes Ansehen waren. 
Während der Erstere einige Male den Rhein herauf fuhr, seine Wähler 
durch mitgebrachte Schätze zu belohnen, um die es ihnen bei seiner 
Wahl allein zu thun gewesen war, besuchte der Letztere nie das Reich, 
zu dessen Herrschaft er berufen war. Den großen und kleinen Tyrannen 
war dieser Zustand der Gesetzlosigkeit wohl recht und genehm; sie er¬ 
hielten dadurch Gelegenheit, Hab- und Herrschsucht nach Willkür be¬ 
friedigen zu können. Aus Grundherren wurden Landesherren, je nach¬ 
dem Grafen und andere Herren aus dem Ritterstande ihre Güter 
erweiterten und über ihre Unterthanen königliche und herzogliche Rechte 
ausübten. In gleicher Weise verfuhren die Bischöfe, Aebte und reicheren 
Städte: Niemand wollte in dieser Zeit gehorchen, Jedermann nur be¬ 
fehlen; denn was die Fürsten im Großen, das übten die Vasallen und
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.