VII. 
Laß dir deinen Herrn und Gott 
von keinem Zweifler rauben! 
208. Wo ist Gott? 
„Wo ist Gott?“ — Im Meeresrauschen! 
„Wo ist Gott?“ — Im Eichenwald! 
Kehr in dich und lerne lauschen, 
seinen Atem hörst du bald! 
„Wo ist Gott?“ — Im Kinderbeten! 
„Wo ist Gott?“ — Im Sternengang 
und im Ruf der Schlachtdrommeten 
und im frommen Orgelklang! 
„Wo ist Gott?“ — Im Duft der Linde 
und im Lied der Nachtigall 
und im hauch der Frühlingswinde: — 
überall im Weltenall! 
Felix Dahn (1834). 
209. Mich suchte Gottes Auge. 
hinter des Waldes hochstämmigen Buchen 
kam ein leuchtend Auge hervor, 
groß, am Abend, und wollt' etwas suchen . 
Die Leute sagen: „Der Mond stieg empor 
über dem Berg.“ 
Der Wald aber leis 
schüttelt das Haupt: Der Mond ist es nicht — 
Gottes Auge. 
Und Blatt und Reis 
schauert' im Licht. 
Was kam das Auge zu suchen? 
Liebreich Stamm und Wipfel hinan 
fühlen die Blicke: daß Gott euch behüte! 
Selbst den finster-ernsten Tann 
überglänzt die freundliche Güte. 
Otto, Lesebuch. 2. Aufl. 
26
	        
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