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Schwarzburg, Graf Eberhard zu Nollemburg, Graf Konrad von
Freiburg, Graf Hans von Lupfen, Albrecht von Hohenloh, Albrecht
Schenk von Landsberg, Herr zu Sidow und Besitzer von Teupitz,
sowie der Reichserbmarschall Haupt von Pappenheim.
Unter den zuletzt Genannten haben wir wahrscheinlich auch
die beiden Bannerträger zu suchen, die den Markgrafen vor des
Königs Thron geleiteten. Es wurde nicht für nötig gehalten, daß
die Träger eines Banners auch Angehörige des Landes seien, das
durch das Banner repräsentiert werden sollte.1) Das Branden-
burgische Banner zeigt den roten Adler im weißen Felde, während
das Hohenzollernsehe Stammschild Silber und Schwarz geviert
aufweist.
Neben dem Sitze des Kaisers und an ändern Stellen ist der
deutsche Reichsadler zu sehen. Er war damals wie auch jetzt
noch schwarz und rot bewehrt, d. h. mit rotem Schnabel und roten
Klauen, auch rot gezungt. Mächtig breitet sich die Flagge mit
dem Wappen von Konstanz aus. Ihrer Verdienste wegen hatte der
Kaiser der Stadt Konstanz die Freiheit gegeben, daß sie „uff ir
stattbannyr einen rote swantz setzen mögen“.
Die auf dem Podium stehenden Herren zeigen, soweit sie nicht
in der üblichen Amts- oder Standestracht erscheinen, in ihrer Klei¬
dung die gerade im 15. Jahrhundert am meisten in Aufnahme ge¬
kommenen Modetorheiten des Mittelalters. Sie tragen nicht nur
Schnabelschuhe mit sehr langen Spitzen, sondern gefallen sich auch
in der Zaddeltracht, in geteilter Kleidung und in den seltsamsten
Kopfbedeckungen. (S. auch das Bild „Stadtinneres“!)
Die schaulustige Menge schart sich dicht gedrängt um das
Podium. Da der enge Markt bei weitem nicht Platz genug bietet,
stehen Leute bis in die angrenzenden Gassen, und jedes Plätzchen,
von wo man den festlichen Vorgang sehen kann, selbst auf den
Dächern — und warent alle hüser (tächer, guckeren, laden und
iienster) die dahin sehen mochtend gestellt voller lüt — ist be¬
setzt. Die Zahl der Reiter allein wird in der Chronik auf über
2000 angegeben.
J) Die verbreitete Annahme, daß Wichard von Rochow oder daß Kaspar
Gans, Edler Herr zu Putlitz, das Banner der Mark Brandenburg zu Konstanz
vor den königlichen Thron getragen habe, beruht nur auf ganz unverbürgten
Familiensagen.