fullscreen: Unterrichtsstoff der vaterländischen Geschichte in Volksschulen

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Bald stürzte die gewaltige Eiche. Als das die Heiden sahen, sagten 
sie sich von ihrem alten Glauben los und ließen sich taufen. Bonisatius 
errichtete aus dem Holze der Eiche eine Kapelle, die er dem hl. Petrus 
weihte. Nun gründete Winfried an geeigneten Orten Kirchen und 
Klöster und ließ aus England Priester uud Mönche kommen. Der 
Papst mar ihm für diese Erfolge dankbar und ernannte ihn zum Erz¬ 
bischof von Mainz. In seinem hohen Alter unternahm Bonisatius 
noch eine Bekehrnngsreise zu den Friesen. Er ivar bereits bis an 
die Nordküste des Znidersees vorgedrungen; da kamen die erzürnten 
Heiden mit Waffen und Schilden und ermordeten ihn. So starb der 
fromme Mann im Jahre 754. Seine Gebeine ruhen in Fulda. 
Karl der Große, 768—814. 
Der bedeutendste Frankenkönig ivar Karl der Große. Er ivar 
ein Mann von scharfem Verstände und starkem Willen. Sein Ziel 
war, die deutschen Stämme zu einem christlichen Reiche zu vereinigen. 
1. Der Sachsenkrieg. Zur Sicherheit des Reiches mar es zuerst 
notwendig, die Sachsen zu bändigen. Sie mahnten zwischen dem 
Rhein und der Elbe. Die Sachsen waren der einzige deutsche Volks- 
stamm, der noch das Heidentum und seine Freiheit bewahrt hatte. 
Daher war ihnen auch die alte Wildheit geblieben. Aus kühnen 
Zügen verheerten sie das benachbarte fränkische Gebiet, plünderten und 
zerstörten Kirchen. Deshalb beschloß Karl den Krieg gegen die Sachsen. 
Er zerstörte ihren Zufluchtsort, die Eresburg, und die berühmte 
Jrminsäule, einen uralten Baumstamm, der als Nationalheiligtum galt. 
Die Sachseu gelobten Gehorsam und stellten Geiseln. Aber kaum hatte 
Karl das Land verlassen, da empörten sie sich ivieder unter ihrem 
Führer Widnkind. Mehr als sechzehn Feldzüge mußte Karl nach dem 
Lande unternehmen. Erst als die Kraft der Sachsen in einer Schlacht 
an der Hase, einem Nebenflüsse der Ems, gebrochen worden war, 
hörten die Kämpfe nach und nach auf. Widukind selbst ließ sich 
taufen, unb Karl war sein Pate. Nun gingen Priester ins Land, 
die das Christentum verkündeten. In den Bistümern Paderborn, 
Osnabrück, Münster und Bremen fand es seine Stütze. Zahlreiche 
fränkische Familien ivnrden im Sachsenlande, viele Sachsen in 
Franken angesiedelt. 
2. Erwerbung der Kaiserkrone, 800. Von seinen Ahnen hatte 
Karl die Verpflichtung übernommen, die Kirche und ihr Oberhaupt 
zu schützen. Schon in den ersten Jahren seiner Regierung war Karl 
genötigt, dem Papste zu Hilfe zu eilen; denn der König der Longo- 
barden hatte ihn bedrängt. Karl belagerte den Longobardenkönig 
in Pavia, nahm ihn gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Er 
setzte sich selbst die lombardische Krone aus. Nicht lange nachher
	        
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