Zweiter Jeilraum. 1416—1700.
Die Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hoheuzolleru.
Friedrich I. als Kurfürst. 1415—1440.
„Wer auf Gott vertraut,
Ten verläßt er nicht."
Tie Mark Brandenburg umfaßte beim Regierungsantritte
Friedrichs I. nur die Altmark, die Mittelmark, die Priegnitz, Stern¬
berg unb einen Teil der Uckermark. Den übrigen Teil, das Land
Angermünde (südl. vou der Uckermark), hatten die Pommern in
Besitz genommen.
Nachdem Friedrich I. schon als Landeshauptmann die Raubritter
zur Unterwerfung gezwungen und den Landfrieden zur Herstellung
von Recht und Ordnung errichtet hatte, wandte er seine Waffen gegen
die Herzoge von Mecklenburg und Pommern, die ihm seindlich ent¬
gegentraten, und gewann um 1420 nach mehreren Siegen ^nger-
inünde, so daß nun fast die ganze Uckermark—-wieder iw; fernem
Besitze war.
Ungefähr-um dieselbe Zeit hatte er mit dem Herzog Ludwig dem
Bärtigen von Bayern Kümpfe zu bestehen--sowohl wegen der Be¬
sitzungen des Kurfürsten in Franken, als auch wegen' der Mcu;^
Brandenburg, auf die die Herzoge von Bayern noch immer Ansprüche
zu haben glaubten. Friedrich trug in diesen Kämpfen den Sieg da¬
von und zwang Ludwig im Jahre 1421 zum Frieden.
Noch größern Eifer als für seine Marken zeigte Friedrich in den
Angelegenheiten des deutschen Reiches. Während des Konzils von
Konstanz war er der Vertraute des Kaisers, und als dieser 1418
nach Spanien reiste, um den Papst Benedikt XIII. zur Abdankung
zu bewegen, ernannte er Friedrich zum Reichsverweser.
Eine der drei Ausgaben des Kostnitzer Konzils war die Aus¬
rottung der Lehre des Johann Hus. Friedrich gab sich große Mühe,
die Sache auf friedlichem Wege zu ordnen, doch vergebens; es
kam zu langjährigen fanatischen Kriegen und Friedrich I. wurde in
diesen zum Feldhauptmann des Reichsheeres ernannt. Leider waren
1. Erwer¬
bungen.
2. Krieg ge¬
gen Pom¬
mern.
1420.
3. Krieg ge¬
gen Ludwig
den Bärtigen
— 1421.
4. Friedrich,
Reichsver¬
weser. 1418.