5. Marburg.
1. Kolberg
16. Dezbr.
2. Schweid¬
nitz 1. Okt.
1. Bündnis
mit
Rußland.
5. Januar.
2. Friede mit
den Russen
5. Mai.
3. Friede mit
den
Schweden.
76 Dritter Zeitraum. Die Hohenzollern als Könige von Preußen.
verloren. Österreicher und Preußen irrten im Dunkel durcheinander. Alle
waren kalt, hungrig und müde und hatten kein Brot und kein Wasser.
Die Verwundeten lagen, starr vor Kälte, ohne Verband, ohne Labsal. —
2lm Morgen trat Ziethen zu Friedrich in die Kirche und meldete den Sieg.
"Hoch lebe König Fritz! Hoch lebe Vater Ziethen, der Husarenkönig!-
jubelte da das preußische Heer, und Ziethen hieß fortan nicht anders als
„Ziethen aus dein Bnsch".
Auf dem westlichen Kriegsschauplätze behauptete sich in diesem
Jahre Ferdinand von Braun schweig gegen die Franzosen durch
ein glückliches Gefecht bei Marburg.
Das Lager bei Bunzelwitz. 1761.
Im Jahre 1761 bemühte Friedrich sich sehr, die Vereinigung
der Österreicher mit den Russen zu verhindern; jedoch vergebens. Er
bezog deshalb ein festes Lager bei Bunzelwitz (in Schlesien, n. von
Schweidnitz), immer in Furcht vor einem Angriffe der verbündeten
Feinde. Laudon hatte mich den Plan gefaßt, Friedrich anzugreifen;
Bnturlin aber, der an Stelle Soltikows getreten war, verweigerte
im letzten Augenblicke seine Mitwirkung, und der Angriff unterblieb.
Die Russen zogen bald ans Mangel an Lebensrnitteln nach Pommern
und bemächtigten sich nun der Festung Kolberg (in Pommern, a.b.Ostsee)
am 16. Dezember, nachdem Schweidnitz am 1. Oktober schon von
Laudou wieder genommen worden war. Noch ein schwerer Schlag
traf Friedrich in diesem Jahre; England trat nämlich vom Bunde
zurück und zahlte keine Hilfsgelder mehr.
Glückliche Wendung. Burkersdorf und Freiberg.
Doch plötzlich änderte sich seine Lage zum Bessern. Seine
erbittertste Feindin, Elisabeth, Kaiserin von Rußland, starb
nämlich am 5. Januar 1762. Ihr Neffe und Nachfolger, Peter III.,
ein begeisterter Verehrer Friedrichs, beeilte sich, demselben sofort alle
preußischen Gefangenen ohne Lösegeld zurückzusenden; am 5. Mai
wurde der Friede geschlossen, in dem der Zar alle Eroberungen ohne
Entschädigung herausgab; ja, es kam sogar ein Bündnis zustande,
nach dem der russische General Tschernitschefs mit 20 000 Manu
zu Friedrichs schlesischem Heere stoßen sollte.
Schweden folgte dem Beispiele Rußlands und schloß gleichfalls
Frieden mit Preußen. So konnte Friedrich seine ganze Macht gegen
die Österreicher wenden. Eben zog er im Verein mit den Russen