fullscreen: Anfangsgründe der Erdkunde

16 «Österreich-Ungarn. — Die Schweiz. 
77] 3. Pas Karpatenlanb wird gebildet von den Karpaten und dem 
von diesem Gebirge eingeschlossenen Tieflande. 
a. Die Karpaten bilden einen 1600 km langen Gebirgsbogen, der 
nach der Donau hin offen ist. Das Gebirge ist rauh und unwirtlich, strich- 
weise kahl, in der Mitte dichtbewaldet. Es besitzt Reichtum an edlen Erzen 
(Gold) und wird am Nordsuße von einem mächtigen Steinsalzlager be- 
gleitet. Dieses wird in Wieliczka (wjelüschka) ausgebeutet 
1). Das Ungarische Tiefland bildet den Boden des Karpatenkessels. 
Sein Hauptfluß ist die Donau. Diese tritt bei Preßburg, der alten 
Krönnngsstadt der Ungarn, aus Österreich uach Ungarn, bildet bei Waitzen 
ein Knie, fließt nach S., bis sie wieder östliche Richtung annimmt. Links 
fließt ihr zn die vielgewnndene, fischreiche Theiß, r. die Alpenflüsse Dran 
und S a v e. Die Donan wird dann im N. von den Karpaten und auch 
im S. von Gebirgen eingeengt. Sie durchbricht diese Enge, wobei sie die 
gefahrvollen Stromschnellen des Eisernen Thor es bildet und tritt 
dann in das Walachische Tiefland. Die ungarische Ebene ist im W. meist 
Ackerland, im O. meist Weidegrund. In den Ackerbaugegenden erbaut man 
besonders Weizen und Mais; die Weiden (Pußten genannt) nähren große 
Herden halbwilder Schweine, Pferde und Rinder. Wegen des Vorherrschens 
der Viehzucht giebt es in Ungarn nur wenig Städte, dafür Riefendörfer, 
z. B. Debre cz i n [debrezin| mit 60 T. E. Hauptstadt ist Budapest; das 
befestigte Bnda (deutsch--Ofen) liegt am rechten, hochgelegenen Donauufer, 
gegenüber in weiter Ebene Pest, der Hauptsitz des ungarischen Handels 
(„Ungarisch-Leipzig"). Ofen hat meist deutsche, Pest ungarische Bevöl- 
kernng (59V). 
78] Klima und Erzeugnisse. Ungarn und das Küstenland am Adria- 
tischen Meere haben heiße, trockene Sommer, während die Alpenländer ge- 
mäßigte, häufig nasse Witterung haben. Deshalb gedeiht in Ungarn Mais, 
Tabak und Wein und im Küstenlande reist sogar die Olive; Böhmen nnd 
Mähren aber sind neben Ungarn die wichtigsten Getreideländer des Reiches. 
79] Bevölkerung. In den Bergländern sitzen Deutsche (10 Mill.), 
Rom aiten (Z Mill.) und Slawen (18 Mill.); das Flachland ander 
mittleren Donan ist von 6 Mill. Ungarn bewohnt. Dieses Bölkerge- 
misch ist die Ursache, daß die 16 „Kronländer" des Kaisertums das „ö st er¬ 
reich i s ch e" und das „ungarische Staatsgebiet" bilden. 
4. Die Schweiz. 
80] Lage nach der Karte. Die Schweiz ist eine Republik (d. i. ein 
Freistaat). 
81] Bodenform nnd Bewässerung. Im S. ragen die Hochketten der 
Mittelalpen; an diese legt sich im NW. die Schweizer Hochebene an nnd 
reicht bis zum Schweizer Jura. 
82] \. Das Alpcnland begreift mittleres Hochgebirge und die Voralpen 
zwischen dem Genfer- und Bodensee. Hier quellen die Hauptwasseradern 
der Schweiz: die obere Rhone nnd der obere R h e i n mit seinen Neben- 
flüssen; durch den Inn gehört das Land auch zum Donaugebiet und durch 
den T e s s i n zum Stromgebiet des Po. In den Flußthäleru wird Acker- 
bau getrieben, auf den Bergwiesen Viehzucht (Käse!).
	        
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