zum Gruß nur eben seine Mütze und fragte in mürrischem 
Tone: „Was wollt Ihr?" — Der Reiter antwortete in seiner 
Sprache: „Je suis malade". Aber der Bauer verstand kein 
Wort von der französischen Sprache. Er meinte, der Fremde hätte 
sagen wollen: „Bin ich in Mallack?" Darum gab er zur Ant- 
wort: „Verkeat sit ih hie sicherlich, et es hie nit Mallack." — Als 
der Franzose sah, daß er mit seiner Sprache nichts ausrichtete^ 
suchte er sich durch Zeichen verständlich zu machen und beutete 
aus seinen Mund. Nun verstand der Bauer wohl, daß der 
Fremde sagen wollte: „Ich habe Hunger". Doch er spielte den 
Dummen und brachte nichts herbei. Da riß dem Franzosen die 
Geduld. Er stieg vom Pferde, warf einem Knechte, der neu- 
gierig dabei stand, die Zügel zu, als wenn er allein zu befehlen 
hätte, dann ging er schnurstracks ins Haus, setzte sich an den Tisch, 
als ob der ganze Bauernhof ihm gehörte. Nun packte den 
Bauern die Angst. Er schaffte schnell herbei, was er an Schinken, 
Wurst, Eiern und anderen Sachen auftreiben konnte. Der müde 
Reitersmann ließ es sich ausgezeichnet schmecken. Die längste 
Wurst steckte er sich zum Schluß noch ein. Freundlich nickte er 
zum Danke dem verblüfft dreinschauenden Wirte zu, bestieg sein 
Roß und trabte weiter. 
Die Nachbarn aber, die von diesem seltsamen Besuch hörten, 
nannten das Gehöft spottweise Mallack. Diesen Namen über* 
trug man später auf die ganze Höhe, an der unser Bauer wohnte. 
11. Vom dankbaren Zwergjunkerlein. 
Nahe bei Kohlfurt erhebt sich ein Berg, der mit seinen Klippen 
die Wupper überragt. In den Höhlen und Gängen dieses Berget 
hausten die Zwerge oder Heinzelmännchen. 
Einst kam ein wackerer Schmied in der Nacht heim zu seinem 
Hammer, der bei der Kohlfurt an der Wupper lag. Da ver- 
nahm er plötzlich eine wunderbar feine und liebliche Musik, die 
aus den Steinen am jenseitigen Ufer hervorzudringen schien. 
Der Schmied sah scharf zu und bemerkte endlich im hellen 
Mondenschein viele kleine Gestalten, die aus den Steinen fröhlich 
umhertanzten. Auf den Felsblöcken ringsum aber saßen andre 
Männlein und machten Musik. Das war ein Geigen, Flöten, 
Trompeten und Pauken, daß es eine Lust war, zuzuhören.
	        
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