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VI fielt.
Fruchtbarkeit des Landes, wie z. 33. in Mesopotamien, Norderindien intb China,
förderte in nicht geringem Maße die so frühzeitige Kultur jener Gebiete, in denen wir
die Ursitze menschlicher Gesittung sehen. Die Zugäuglichkeit Innerasiens dagegen ist
gering; beim hohe und schwer überschreitbare Randgebirge trennen es schars von seinen
Gliedern.
So bildete sich in der Geschichte Asiens der große Gegensatz
aus zwischen den von der Natur begünstigten Randländern
mit ihren ackerbau- und handeltreibenden Kulturvölkern
einerseits und den Steppen- und Wüstengebieten Inner-
asiens mit ihren Nomadenvölkern anderseits.
In der Randzone reihen sich die Kultursitze der Griechen (Kleinasien),
Phönizier, Inden (Syrien), Araber, Babylouier und Assyrer, Inder und Chinesen an-
einander.
Bodengestalt. In Asien überwiegt weitaus das Hochland, die der Kultur
im allgemeinen am wenigsten günstige Bodenform. Es erfüllt die zentralen Teile
und nimmt volle 2/3 bes gesamten Flachenraumes ein, ivährenb bas Tieflanb ltitr Vs
umsaßt. Die vorherrschenbe Hochlandssorm ist das Plateau mit Randgebirgen; eine
notwendige Folge hiervon sind die Wüsten und Steppen im Innern des Kontinents
mit ihrem Nomaden- und Ränbertnm, — Die weite Ausdehnung der Hochlandsmassen
mit ihren Randgebirgen und Wüsten wurde auch die Ursache davon, daß sich in Asien
durchaus gesonderte und selbständige Kulturen entwickelt haben. (Welche?)
Bewässerung. Die zentrale Stellung der Hochgebirge und deren weite Er-
strecknng durch den Kontinent, die außerordentliche Hohe ihrer Gipsel, die weit in die
Schneeregion hineinragen, enblich bic Umgebung bes zentralen Hochlandes mit großen
Tieslänbern bedingen die sehr reichhaltige Bewässerung der Randzonen. Nielfach sind
die Tieflänber bas Anschwemmnngsprodukt der Riesenströme, so das mesopotamische,
indische und chinesische Tieslanb.
Welches sinb die Tiesländer Asiens und welche Flüsse durchziehen sie? Welche
von letzteren sind Zwillingsströme? Welche Bedeutung kommt diesen wasserreichen
Tiefländern in der Kulturgeschichte der Menschheit zu?
Welche Formen von Seen weist Asien aus? Welches sind die größten Binnen-
flüsse?
Klima. Asien hat an drei Zonen Anteil. Weitaus der größte Teil des Kon-
tiueuts gehört der gemäßigten Zone an; aus sie eutsallen beinahe 3/4 bes Kontinents,
währenb auf bie heiße und bie kalte Zone je Vs der Gesamtfläche trifft. — Fast in
ganz Asien herrscht kontinentales Klima. Es hat bies seinen Grund in der Lage
der Randgebirge und in der Massigkeit des Kontinents; denn hierdurch wird
dieser dem ausgleichenden Einfluß des Ozeans zum größten Teil entzogen. — Ein
günstiges Klima haben, Arabien ausgenommen, die südlichen Halbinselglieder und die
indische Inselwelt, die unter bem Einslnsse der Monsune stehen. — Hinsichtlich der
Nieberschläge sinb folgende Zonen zu unterscheiden-
1. Die regenarme Zone; sie nmsaßt Arabien, den südlichen Teil von Meso-
potamien, Iran, Tnran und die Hochflächen von Zentralasien. 2. Die Zone des
Winterregens; ihr gehören au Borderafien und das obere Amu- und Sirgebiet.
3. Die Zone des Sommerregens; sie erstreckt sich über Ostsibirien. 4. Die Zone
des Regens zn allen Jahreszeiten: sie nmsaßt Westsibirien und den NO. Asiens.
5. Die Zone der Monsnnregen; sie dehnt sich über Süd- und Ostasien aus. ^
Anmerkung. An vielen Orten ist das Klima Asiens gesundheitsseindlich. So
ist Indien besonders die Wiege der Cholera, Norberasien bic Heimat bes Aussatzes,
wohl auch ber Pest.