2. Marius und Sulla: C. Marius.
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wurden die ärmeren Bundesgenossen auch jetzt bei der Verteilung der
Landlose nicht berücksichtigt. Da ihre Unzufriedenheit und Verbitterung
wuchs, hatte sich Scipio Asrikanus nach seiner Rückkehr von Numantia
ihrer angenommen, aber er war plötzlich — wahrscheinlich durch Mord —
gestorben. Jetzt trat Kajus für sie ein; er plante, ihnen das römische
Bürgerrecht zu verschaffen. Er kam jedoch nicht dazu, seine Absicht aus-
zuführen, da er inzwischen gestürzt wurde.
Als er Ansiedler nach Afrika führte, um aus dem Boden von Kar-
thago eine Kolonie römischer Bürger anzulegen, versprach der Tribun
Livins Drusus während seiner Abwesenheit dem Volke im Auftrage des
Senats zwölf Kolonien, und zwar auf dem Boden Italiens. Damit verlor
Gracchus die Gunst des Volkes; er wurde nicht wieder zum Tribunen ge-
wählt. Bei einem Aufstande verschanzte er sich mit seinen Parteigenossen
auf dem Aventin. Durch kretische Bogenschützen im Dienste der Konsuln
vertrieben, kam er auf der Flucht ums Leben, seine Anhänger wurden ^ *ob bf
Verfolgt UNd viele von ihnen getötet. C. Gracchus.
2. Marius und Sulla.
C. Marius.
111—105 Krieg gegen Jugurtha.
113—101 Krieg gegen Cimbern und Teutonen.
(5. Marius war aus dem Städtchen Arpiuum gebürtig. Da er der Marius.
Sohn wenig angesehener Eltern war, hatte er geringe Aussicht, zu höheren
Ehrenstellen im Staate zu kommen. Er trat ins Heer ein und zeichnete sich
durch seine kriegerische Tüchtigkeit so sehr aus, daß er zu den kurulischen
Amtern gewählt wurde; im Jahre 113 erlangte er die Prätur und nahm
am Kriege gegen Jugurtha teil.
§ 68. Der Jugurthinische Krieg, 111—105. Jugurtha, ein EnkelAniahzum
Masinissas, hatte Nnmidien zuerst mit zwei Vettern geteilt; später ließ ftrie9e'
er den einen ermorden und schloß den andern, ohne sich an den Einspruch
römischer Gesandtschaften zu kehren, in einer Bergfeste ein, zwang ihn zur
Ubergabe und beseitigte ihn. Darauf wurde ihm von den Römern der
Krieg erklart. Aber die gegen ihn ausgesandten Feldherren nahmen ^Sr«:.
Bestechungen von ihm an, schlössen Frieden mit ihm und sicherten ihm
den Besitz seines Landes zu. Das Volk verwarf das Abkommen;
Jugurtha, nach Rom vorgeladen, um als Zeuge verhört zu werden,
bestach einen Tribunen, imd_ dieser verbot seine Vernehmung. Da er
während seines Ausenthalts in der Stadt sogar einen Nebenbuhler er-
morden ließ, erklärten ihm die Römer von neuem den Krieg. Q. Cäcilius
Metellus, der jetzt das Heer befehligte, zeigte sich als ein tüchtiger
Feldherr; er besiegte Jugurtha, konnte ihn aber nicht zur Unterwerfung
zwingen. Da verhieß Marius dem Volke, er werde den Krieg bald be-
enden, wenn man ihn zum Konsul wähle. Er vertrieb den König aus
Pfeifer. Geschichte. I. 3. Aufl. -