Full text: Geschichte des Mittelalters (Theil 2)

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Kunstsinn und Wissenschaften in ihren neuen Wohnsitzen. Von 
Italien aus verbreiteten sich die ewig frischen Muster der 
Vorwelt über die gebildeten Länder Europas und fanden überall 
bei den Edelsten Anklang. Das durch sie angezündete Licht der 
Aufklärung erlosch nicht wieder, sondern leuchtete alle folgende 
Jahrhunderte hindurch fort und fort in stets schönerem Glanze 
bis auf den heutigen Tag. 
Kaiser aus dem Hause Besterreich 
(1437—1806). 
76. Albrecht H. Friedrich HI. (IV.) 
Albrecht II. (1437-1439). — Als der Kaiser Sigis¬ 
mund im Jahre 1437 ohne männliche Erben gestorben war, 
folgte in den luxemburgischen Erbstaatcn, Böhmen und Ungarn 
nebst den dazu gehörigen Ländern, sein Schwiegersohn Al¬ 
brecht II., Herzog von Oesterreich, dem jetzt auch noch 
die dritte Krone, die deutsche, von den Kurfürsten gereicht 
wurde. Von nun au blieb die Kaiserkrone fast ohne Unter¬ 
brechung bei dem mächtigen Hause Oesterreich bis zur Auslösung 
des deutschen Reiches im Jahre 1806. — Albrecht war ein 
biederer und einsichtsvoller Kaiser, der mit fester Hand die 
Zügel der Regierung führte. Sein Hauptstrcben war auf eine 
dauerhafte Begründung des Landfriedens gerichtet. Er machte 
deshalb den Vorschlag, Deutschland in bestimmte Kreise zu thei¬ 
len und über jeden Kreis einen Hauptmaun zur Handhabung 
der Ordnung und des Rechtes zu stellen. Allein diesen schönen 
Plan nahm er mit sich in's Grab. Er starb schon im zweiten 
Jahre seiner Regierung, auf der Rückkehr von einem Feldzuge ge¬ 
gen die Türken. Der frühe Tod dieses Kaisers, auf welchen ganz 
Deutschland seine schönsten Hoffnungen gerichtet hatte, erregte 
ungewöhnliche Bestürzung und Trauer. — Ihm folgte sein Vetter
	        
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