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den neuen Namen Franken reich oder Frankreich. Der
Stifter dieses neuen Reiches, der auch wegen seiner Kricgesthaten
der Große genannt ward, starb 511 zu Paris, welches sich
schon unter ihm zu einer bedeutenden Stadt erhoben hatte.
9^ Veränderung in Sprache, Sitte und Verfassung der
deutschen Völker in ihren neuen Wohnsitzen.
So wie jedes Land seine eigenthümlichen Erzeugnisse hat,
die nur unter dem besonderen Himmelstriche glücklich gedeihen,
so hat auch jedes Volk seine eigenthümlichen Einrichtungen. Und
so wie jene Erzeugnisse, unter einen anderen Himmelstrich ver¬
setzt, bald den Wechsel dieser Veränderung an sich tragen, so auch
die Einrichtungen der Völker. Unmöglich konnten die Deutschen
in ihren neuen Wohnsitzen so bleiben, wie sie in ihren Wäldern
gewesen waren. Dort fanden sie ein ganz anderes Land, einen
ganz anderen Himmel, ein ganz anderes Volk. Die heiße Luft
des südlichen Himmels, die üppigen Erzeugnisse des Bodens, an
denen sie nun Gefallen bekamen, dienten nur dazu, ihre kräftige
Natur immer mehr zu verweichlichen. Die Völker, mit denen
sie bekannt wurden, hatten andere Sprachen, andere Sitten und
Gesetze. Es konnte nicht sehten, daß die weit roheren Deutschen
vieles von ihnen annahmen und mit dem Ihrigen zu einem
neuen Ganzen verbanden.
Die größte Veränderung bei den ausgewanderten deutschen
Stämmen ging mit der Sprache vor. In den eroberten Län¬
dern wurde die römische oder lateinische geredet, die weit aus¬
gebildeter, als die deutsche war. Die lateinische Sprache konnte
deshalb durch die deutsche nicht verdrängt werden, wurde aber
doch auf mannigfache Weise mit ihr vermischt. Aus dieser
Mischung der beiden Sprachen unter einander entstanden ganz
neue Sprachen, welche man die romanischen nennt. Hiezu
gehören die portugiesische, spanische, französische und
italienische. Man sing auch bald an, in diese neuen Spra¬
chen zu übersetzen, und jedes Werk in denselben, es mochte