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glauben, daß Keiner seinem Schicksale entrinnen könne; dieses
sei Jedem gleichsam an die Stirne geschrieben. Wer fallen solle,
der falle auch fern von der Schlacht; wen der Herr erhalten
wolle, der dürfe sich dreist in alle Lanzen, Pfeile und Schwerter
der Feinde stürzen.
Durch solche Verheißungen der neuen Lehre wirkte der
Prophet mit seiner kleinen Glaubensschar Wunder der Tapferkeit.
Mit Hunderten zog er gegen Scharen von Tausenden. Im
Jahre 630 eroberte er Mekka und machte es zum Mittelpunkte
seines Anhanges. Nun beschloß Mohammed, alle Völker der
Erde durch seinen Glauben zu vereinigen. Wie im Fluge durch¬
eilte er mit seiner begeisterten Schar ganz Arabien und bekehrte
und eroberte mit Worten und Waffen. Selbst den Perserkönig
KosroeS und den griechischen Kaiser Heraklms zu Constautinopel
lud er zur Annahme seiner Lehre ein. Seine letzte Wallfahrt um
die Kaaba hielt er an der Spitze von 140,000 Gläubigen.
Bald darauf, im Jahre 632, starb er zu Medina, im 63sten
Lebensjahre. Sein Leichnam wurde in einen eisernen Sarg ge¬
legt und zu Medina in einer reich geschmückten Moschee (Tempel)
zur Verehrung der Pilger beigesetzt.
Das Buch, in welchem Mohammed'S Lehre nach seinem Tode
von seinem Schwiegervater und Nachfolger Abu Be kr ver¬
zeichnet wurde, heißt Koran, d. i. Buch. Mohammed'S Lehre
selbst heißt Islam, d. i. völlige Ergebung an Gott, die An¬
hänger dieser Lehre Muslim, d. i. Gläubige, woher unser
Wort Muselmänner. Der Freitag ist ihr heiliger Wochentag,
zum Unterschiede von den Juden und Christen. Den Koran
verehren die Mohammedaner eben so, wie wir die Bibel.
13. Die Chalifen.
Schon unter den ersten Chalifen oder Stellvertretern des
Propheten, die in ihrer Würde die höchste geistliche und welt¬
liche Macht vereinigten, verbreitete sich der Islam und mit ihm die
Herrschaft der Araber fast über die ganze östliche Welt. Wäh¬